Die Herkunft von Eisen im Koran
Es wird zwar manchmal behauptet, dass Völker des Altertums wie die Alten Ägypter oder Sumerer vom außerirdischen Ursprung des Eisens wussten, und zwar durch Beobachtung von Meteoriteneinschlägen, weil in ihren Schriften von „Himmelseisen“ und dergleichen die Rede ist. Daraus zu folgern, dass zur Offenbarungszeit des Koran ein normaler Mensch von der „Herabsendung“ des Eisens ohne Weiteres hätte sprechen können, ist jedoch relativ abwegig, denn:
- Bezeichnungen wie „Himmelseisen“ sind im Vergleich zum deutlich konkreteren Ausdruck des „Hinabsendens“ (°anzal) sehr vage und können aus reiner Wertschätzung des neu entdeckten und bis dahin nützlichsten Metalls vergeben worden sein.
- Der kulturelle und zeitliche Abstand zwischen jenen Völkern des Altertums und den Arabern des siebten nachchristlichen Jahrhunderts ist so groß, dass die Übernahme dieses Wissens in sich wiederum eine Erstaunlichkeit darstellen würde.
- Die relevanten Meteoriteneinschläge geschahen fast alle lange vor der Entstehung jener Völker.
- Die Beobachtung eines Meteoriteneinschlags ist - erst recht bei der damaligen geringen Bevölkerungsdichte -
statistisch sehr unwahrscheinlich, und noch unwahrscheinlicher die Entdeckung von Eisen an der Einschlagsstelle
so kurz nach dem Einschlag, dass entsprechende Lehren daraus gezogen werden konnten. Als im April 1916
der berühmte „Meteorit von Treysa“ im nordhessischen Deutschland einschlug, nahmen Zeugen zwar
einen Donnerschlag und Rauchwolken wahr. Doch wäre er wohl nie gefunden und zugleich in Zusammenhang
mit diesen Beobachtungen gebracht worden, wenn nicht der prominente Wissenschaftler Alfred Wegener
mit modernen wissenschaftlichen Mitteln seine Bahn und wahrscheinliche Aufschlagstelle berechnet hätte.
Trotz gezielter Suche wurde der Meteorit erst fast ein Jahr nach dem Aufschlag in einem Waldstück entdeckt.
Der Meteoritenexperte Thomas Grau schreibt zu seiner Motivation bei der Gründung seines
„European Research Center for Fireballs and Meteorites“:
„
Es waren mühsame Jahre, aber Schritt für Schritt begriff ich, worauf es ankam und welche Beobachtungen man als Zeuge vor Ort machen könne. Die Frage war eben nur, was nimmt der Beobachter alles in der Kürze bewußt wahr und kann der überraschte Zeuge die unglaubliche Beobachtung auch richtig beschreiben? Noch viel mühsamer waren dann die ersten Jahre der Suche nach den Meteoriten. Alle sagten, gehe in die Wüste. Aber da wollte ich doch gar nicht hin. Ich besuchte alte Meteoritenfälle in Europa und ihre Fallgebiete. Einen Meteoriten fand ich dort niemals. Ich warf sogar einen schwarzen Golfball auf ein brandenburgisches Feld und konnte ihn anschließend nicht wieder finden. Ich brauchte Tage dafür!
“ (http://www.erfm.eu/Deutsch/Motivation/erfm-motivation.html) - Dass trotz der massenhaften frühislamischen Kommentare zu fast jedem Koranvers keiner der frühen Muslime, ja nicht einmal spätere Gelehrte der wissenschaftlichen Blütezeit des Islam auf diese Auslegung kam, sondern sich diese so wenig vorstellen konnten, dass sie sich zu einer metaphorischen Auslegung des „Hinabsendens“ gezwungen sahen, zeigt, dass wenn es jemals ein solches Wissen im Altertum gegeben hat, dann sicher nicht bei den Menschen, die zur Offenbarungszeit des Koran lebten.
Nimmt man aber Sure 57:25 wörtlich, so sind die Eisenvorkommen der Erde außerirdischen Ursprungs: Und Wir ließen das Eisen hinab, mit schwerem Schaden und Nützlichkeiten für die Menschen darin, und auf dass Gott wisse, wer Ihm und Seinen Gesandten in der Verborgenheit hilft. Was hier für den Uneingeweihten noch heute merkwürdig und unwahrscheinlich klingt, weist eine erstaunliche Übereinstimmung mit dem modernen Wissensstand auf - denn es ist weitgehend unstrittig, dass:
- Eisenmeteoriten die ersten Eisenquellen der Menschheit waren
- die Bestandteile der Erde einschließlich des Eisens ihren Ursprung im Weltraum hatten, bevor sie in der Erde während ihrer Entstehung zusammenkamen.
- während des flüssigen Zustands eines großen Teils der Erde in der Anfangsphase ihrer Entstehung schwere Elemente wie das Eisen in das Erdinnere hinabsanken.