Indikatoren

Es gibt eine nicht zu unterschätzende Menge handfester Beweise für den übernatürlichen Ursprung des koranischen Sendschreibens, und somit dafür, dass seine Aussagen bezüglich der Zukunft der Menschheit mehr als ernstzunehmen sind. In dieser Untersektion werden Indikatoren, welche dies untermauern, vorgestellt. (Zu meinen, der Nachvollzug mancher oder gar aller Indikatoren übersteige momentan die eigene Kompetenz, ist übrigens keine Entschuldigung.)

Der Nachweis des übernatürlichen Ursprungs erfolgt durch die Aufzeigung einer der wichtigsten Eigenschaften des Koran: Seine Unnachahmlichkeit. Sobald feststeht, dass er von keinem Geschöpf verfasst worden, also auch vom Propheten Mohammed (s) nur empfangen und nicht selbst verfasst worden sein kann, steht auch sein übernatürlicher Ursprung fest. Eine einzige Unnachahmlichkeit würde eigentlich genügen - und doch lassen sich viele Unnachahmlichkeiten finden. Hochinteressant ist, dass dem Koran nicht nur das Attribut der Unnachahmlichkeit, sondern dieses auch in vielfältiger Weise zueigen ist, nämlich in folgenden Kategorien:

Es mag sein, dass einiges von dem, was von manchen Leuten im Internet als „Beweis“ bezeichnet wird, nicht einmal den Anforderungen an schwache Indizien genügt, manches gar reiner Phantasie oder fehlerhaftem Verständnis entspringt. Doch wenn die Begegnung mit solchen Darstellungen Ihre Aufmerksamkeit gegenüber den wirklichen Beweisen verringern sollte, könnte dies fatal sein. Darum sei hiermit dringend angeraten, weiterhin Geist und Augen offenzuhalten.

Wir hingegen brauchen nicht jedes Element, das auf diesen Seiten aufgeführt wird, einen „Beweis“ zu nennen, sondern können uns damit begnügen, dass schon bloße Erstaunlichkeiten einer gewissen Art durch ihre Menge aus Wahrscheinlichkeitsgründen einen nicht von der Hand zu weisenden Beweis ergeben können. Die Beurteilung liegt in Ihrer eigenen Verantwortung.

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1

Psychologie

Schon der evangelische Theologieprofessor Prof. Dr. Schwarzenau fand in seiner Publikation „Korankunde für Christen“ (Stuttgart 1982) „den Zugang zu den Wahrheiten des Qur'an über die Tiefenpsychologie C. G. Jungs. Er findet die Aussagen des Qur'an ausnahmslos in Übereinstimmung mit dem ‚kollektiven Unbewußten’ und begreift sie als ‚archetypisch’ richtig. Dies führt ihn zu der Annahme, daß der Qur'an reine, ungeschaffene Offenbarung ist - übergeschichtlich und geschichtlich zugleich, von zeitloser, geraffter Wahrheit. Er vergleicht den Qur'an mit einem facettenreichen Kristall, der sich - das Licht Gottes in immer neuen Spiegelungen reflektierend - dreht. Schwarzenau kommt schließlich zu einer Überzeugung, die ihn aus muslimischer Sicht zum Muslim macht: daß nämlich der Islam die Urreligion (der Urmonotheismus) ist, also die jüngste und zugleich die älteste der Weltreligionen.“ (Zitiert aus: Murad Wilfried Hofmann, „Tagebuch eines deutschen Muslims“)


2

Inhaltliche und rhetorische Kühnheit

Bereits die äußerst kühne Art und Weise der Rede des Koran, seine Herausforderungen und der Gegenstand dieser Herausforderungen, zusätzlich zu der nachweislichen persönlichen Überzeugtheit seines Verkünders Mohammed, lässt in psychologischer Hinsicht ausschließen, dass der Verfasser des Koran von menschlicher Natur gewesen sein könnte. Unter anderem bedeutet dies, dass die menschliche Psychologie den Menschen im Normalfall daran hindern würde, gewisse Aussagen des Koran öffentlich zu tätigen und sie im Offenbarungstext zu verewigen. Mehr dazu hier (klicken).

3

Unwahrscheinliche „Bloßstellungen“ des Gesandten Gottes

An mehreren Stellen des Ehrwürdigen Koran wird Mohammed vom Sprecher überraschend grob behandelt, kritisiert, hart getadelt oder peinliche Details seines Privatlebens veröffentlicht (9:43, 33:37, 66:1, 66:3 ff., 69:46, 75:16-21, 80:1). Allein dies rückt die Möglichkeit, dass Mohammed den Koran - wie oft behauptet - selbst verfasst hat, in weite Ferne. Auch ein sonstiger menschlicher Sprecher ist unwahrscheinlich, da dieser sich um die Respektabilität „seines“ Propheten zweifellos gesorgt hätte. Das erhärtet den Eindruck, dass der Sprecher ein solcher ist, den keine Sorge befallen kann, und der im Voraus weiß, dass ein derartiger Umgang mit dem Gesandten den der Botschaft bestimmten Erfolg nicht im geringsten verhindern kann.

4

Außergewöhnliche Gelassenheit

Es wimmelt im Koran geradezu von Erstaunlichkeiten, die teilweise erst über ein Jahrtausend nach der Offenbarung entdeckt wurden. Darunter befinden sich sehr viele, die schon den damaligen Menschen hätten demonstriert werden können (s. Abschnitt Komposition). Jedoch machen sich, anders als es ein Autor mit menschlichen psychischen Eigenschaften tun würde, anscheinend weder der Koran noch der Prophet die geringste Mühe, auf diese wertvollen Dinge - und sei es auch nur anspielungsweise - hinzuweisen, um den Menschen den übermenschlichen Ursprung des Koran beweisen.

5

Der menschlichen Intuition widersprechende Details

Im menschlichen (Unter-)Bewusstsein ist eine große Menge an gedanklichen Mustern verankert, die sich in unauffälligen, aber typischen Details menschlicher Werke niederschlagen. Gerade ein Werk, das in einer Zeit vermittelt wird, in welcher auf derartige Details zur Prüfung von Authenzität nicht geachtet wird, dürfte kaum Details aufweisen, welche diesen zu erwartenden intuitiven Mustern widersprechen. In dem folgenden Artikelabschnitt findet sich eine Sammlung von Beispielen für die koranischen Vorkommnisse gerade solcher Details: Intuitionell untypische Details. Dies entkräftet nicht nur die Annahme, der Koran sei bewusstes Menschenwerk, sondern besonders diejenige, er sei das Produkt einer Einbildung bzw. des Unterbewusstseins Mohammeds(s).

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6

Die Fehlerlosigkeit des Koran

Die menschengemachten oder von Menschenhand manipulierten religiösen Bücher des Altertums strotzen geradezu vor historischen und naturwissenschaftlichen Fehlern und inhaltlichen Widersprüchen. Diese Fehler waren unvermeidlich, denn umfangreiches Menschenwerk ist fehlerbehaftet, und spätestens der wissenschaftliche Fortschritt enthüllt diese Fehler. Wäre der Ehrwürdige Koran von Menschenhand, wären nach diesen 1400 Jahren natürlich längst echte Fehler sichtbar geworden.

Nun lässt sich zwar gegebenenfalls zeigen, dass sich in einem Buch Fehler befinden - lässt sich aber auch zeigen, dass sich keine Fehler darin befinden, und dass auch keine übersehen wurden?

Die Antwort lautet: Ja, wenn auch ausschließlich - aber immerhin - im Sinne und in der Weise eines umfangreichen „Stresstests“, hier vollzogen durch die Untersuchung möglichst aller „Nicht-Fehler“ des Koran (klicken).

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Aussagen

Im Koran finden sich Aussagen, die unmöglich Menschen des damaligen Zeitalters ohne äußere Hilfe treffen konnten, z.B. weil die Wissenschaften und Technologien damals längst nicht weit genug dafür waren, erst recht nicht auf der Arabischen Halbinsel des sechsten Jahrhunderts, in welchem man in Behausungen aus Lehm wohnte und Feuer mit dem langwierigen Aneinanderreiben von Holz machte. Dazu gibt es viele Beispiele, die wir an dieser Stelle nach und nach auflisten wollen. Diese sind derart zahlreich und entwaffnend, dass manche hartnäckige Verweigerer der Anerkennung des göttlichen Ursprungs des Koran Zuflucht im Argument nehmen, hinter diesen Phänomen könnten ja außerirdische Geschöpfe aus fernen Zivilisationen stehen. Dass dies ausgeschlossen werden kann, zeigt der Artikel Ist der Koran von Außerirdischen?


7

Entstehung von Galaxien und Sonnensystemen

Eine völlig moderne wissenschaftliche Entwicklung ist die Möglichkeit, Aussagen über die Entstehungsweise von Galaxien und Sonnensystemen zu machen. So steht heutzutage für die Wissenschaft fest, dass sich jene Bestandteile des astronomischen Himmels aus einer gewaltigen Wolke aus Gas und Staub entwickelten und sich u.a. durch das Gesetz der Gravitation zu Galaxien und Sonnensystemen verdichteten. Nun erwähnt der Koran dies nicht nur bereits im siebten Jahrhundert - sondern er benutzt dabei hinsichtlich der Feinheit der Partikel jener Wolke einen Ausdruck, der gemessen am damaligen Entwicklungsstand der arabischen Sprache präziser nicht sein kann:

Sodann1 wandte Er sich dem Himmel2 zu, als dieser noch Rauch war, worauf Er zu ihm und zur Erde sagte: Kommt, freiwillig oder widerwillig. Sie sagten: Freiwillig sind wir nun gekommen.3

Tatsächlich wissen wir heute, dass Rauch ein Gemisch aus Gasen und Staubpartikeln ist.

Die Beschreibung anhand des Ausdrucks dukhân („Rauch“) passt auch angesichts der Tatsache, dass nach heutigem Stand der Wissenschaft der astronomische Himmel eine irreguläre Struktur hatte, welche erst mit der Zeit immer regulärer wurde (Elliptische Galaxien, Linsenförmige Galaxien, Spiralgalaxien). Tatsächlich lässt sich an den sogenannten Irregulären Galaxien beobachten, dass hauptsächlich ihre jungen Sterne zur Irregularität ihrer Struktur beitragen, wohingegen die älteren Sterne in regelmäßigeren Strukturen rotieren.

Hier einige Beispiele von hochaktuellen wissenschaftlichen Computersimulationen, welche die Rauchartigkeit der Entwicklung von Galaxien in spektakulärer Weise vor Augen führen:

1 Oder "zudem", i.S.v. "Zudem war Er dem Himmel zugewandt...". Aufgrund diesem Wort vorausgehender Verse könnte der Eindruck entstehen, dass die Entstehung des astronomischen Himmels dem Koran zufolge nach der Entstehung der Erde erfolgte. Wie dieser Eindruck zu bewerten ist, wird hier behandelt: Was wurde zuerst erschaffen: Himmel oder Erde?
2 Dass hier mit „Himmel“ mehr als nur die Erdatmosphäre gemeint ist, sondern der Himmel in seiner astronomischen Dimension, lässt sich am Zusammenhang des Verses erkennen. Denn dieser Himmel ist es, aus dem die sieben Himmel entstehen und somit die Schwerkraftsysteme des ganzen Universums. Dies wird im folgenden Lichtwort-Artikel näher erläutert: Terminologie des Himmels.
3 Sure 41 (fuSSilat), Vers 11
8

Die Erde als Teil des astronomischen Himmels

Erst seit wenigen Jahrhunderten steht wissenschaftlich fest, dass die Erde ein Teil des (astronomischen) „Himmels“ ist und als solcher bei ihrer Entstehung aus ihm hervorgegangen ist. Zur Erschaffung der Erde (unter Einsatz der von Ihm aufgestellten Naturgesetze) wird Gott, um sowohl die untergeordneten „Himmel“ (Galaxien und Sonnensysteme) als auch die Erde herauskristallisieren zu lassen, sich also einfach dem astronomischen Himmel zugewandt haben, da dieser ja die Urmaterie der Erde beinhaltete. Dieses Wissen kann normalerweise keinesfalls ein Mensch des siebten Jahrhunderts gehabt haben. Und doch überrascht der Koran mit der Aussage:

Sodann1 wandte Er sich dem Himmel2 zu, als dieser noch Rauch war, worauf Er zu ihm und zur Erde sagte: Kommt, freiwillig oder widerwillig. Sie sagten: Freiwillig sind wir nun gekommen. Da schloss er sie zu sieben Himmeln in zwei Tagen3 ab und inspirierte in jeden Himmel dessen Befehl4

Auch das für die Bedeutung der Zuwendung verwendete besondere istawâ °ilâ verstärkt die vorliegende Implikation, denn ein solcher Ausdruck steht für volle Zuwendung, was hier nur sinnvoll ist, wenn auch während der Anrede der Erde sich allein dem Himmel, der folglich auch aus der Erde bestand, zugewandt wurde.

1 Oder "zudem", i.S.v. "Zudem war Er dem Himmel zugewandt...". Aufgrund diesem Wort vorausgehender Verse könnte der Eindruck entstehen, dass die Entstehung des astronomischen Himmels dem Koran zufolge nach der Entstehung der Erde erfolgte. Dass dieser Eindruck nicht verlässlich ist, wird hier gezeigt: Was wurde zuerst erschaffen: Himmel oder Erde?
2 Dass hier mit „Himmel“ mehr als nur die Erdatmosphäre gemeint ist, sondern der Himmel in seiner astronomischen Dimension, lässt sich an der Erwähnung der sieben Himmel erkennen. Dies wird im folgenden Lichtwort-Artikel näher erläutert: Terminologie des Himmels.
3 „Tage“ im Koran sind nicht in jedem Kontext die im heutigen Deutsch damit bezeichneten, 24-stündigen Zeitabschnitte. Hier werden sie als „Phasen“ verstanden. Eine nähere Erläuterung dazu findet sich hier: Dauer der Entstehung des Universums.
4Sure 41 (fuSSilat), Vers 11
9

Organisches Leben außerhalb der Erde

Dass außerirdische, organische Lebensformen existieren könnten (und zwar nicht nur im mythologischen Sinn), ist eine relativ junge Vorstellung, die eng verknüpft mit der Infragestellung des geozentrischen Weltbilds oder gar der Erkenntnis ist, dass die Sonne nur einer von vielen Sternen ist und die Erde somit nur einer von vielen Planeten sein könnte (auch extrasolaren, wie mittlerweile seit ganz wenigen Jahren feststeht). Diese Erkenntnis existierte im Arabien des 7. Jahrhunderts natürlich noch nicht. Dennoch scheint der Koran ganz klar von außerirdischen Lebensformen zu sprechen, offenbar ohne damit Engel, Geistwesen oder mythologische Wesen zu meinen, zumal er dabei das Substantiv dâbbah benutzt:

Und zu Seinen Zeichen gehört die Schöpfung der Himmel und der Erde, sowie das, was Er in beidem1 an Getier2 verstreut hat. Und Er ist dazu, sie zu versammeln, sobald Er will, imstande.3

Der Ausdruck dâbbah lässt sich im Arabischen nur auf organische Lebewesen beziehen, und zwar nur solche, die sich auf festem Boden fortbewegen, da es ein aktivisches Partizip des Verbs dabba („trippeln“) ist. Es ist zusätzlich auf den Menschen beziehbar, wenn dies auch weniger üblich ist.

Zwar ist die Existenz außerirdischer Lebensformen in den empirischen Wissenschaften noch nicht belegt: Doch wenn der Koran mit einer solchen Selbstverständlichkeit von außerirdischen Lebensräumen für Organismen ausgeht, legt dies nahe, dass ihm über die Beschaffenheit des Universums ein Wissen zur Verfügung steht, das ein Mensch des siebten Jahrhunderts nicht haben konnte.

Eine ausführlichere Behandlung des Verses finden Sie hier: Exobiologie im Koran

1Im Original wird explizit der Dual benutzt: fîhimâ. Man beachte auch den Plural in „Schöpfung der Himmel und der Erde“, durch den klar ist, dass der Bereich des über die Erdatmosphäre hinausgehenden Universums gemeint ist. Dies wird im folgenden Lichtwort-Artikel näher erläutert: Terminologie des Himmels.
2Hier steht im arabischen Original dâbbah.
3Sure 42 (as-shûrâ), Vers 29
10

Ineinandergreifen der Entstehungsphasen der astronomischen Objekte

Der Koran spricht von sechs Phasen der Schöpfung des gesamten Universums (incl. Erde), wobei er diese Phasen „Tage“ nennt13. Anstatt die Entwicklungsgeschichte naiv über diese sechs Tage zu verteilen, stellt er diese - anders als die Bibel - als acht Tage dar und legt somit die Überlappung von Entstehungsphasen nahe (41:9 ff.), was im Einklang mit Erkenntnissen steht, die erst im modernen Zeitalter erworben wurden. Die moderne Kosmologie bestätigt in der Tat, dass sich die Phasen der Entstehung der astronomischen Objekte des Universums überschneiden. Auch psychologisch liegt hier ein Indikator vor: Das Detail der Überschneidung passt nicht zu jemandem, der in der damaligen Zeit einen Bericht mythologisierend lediglich erfindet (vergleiche die biblische Schöpfungsdarstellung).

13Ältere Exegesewerke sehen die Tage als konkrete Wochentage, und sogar im Saħîħ-Werk Muslims (Hadith Nr. 2789) wird ein Prophetenausspruch erwähnt, der von konkreten Wochentagen ausgeht. Doch schon vormoderne, namhafte Hadith-Analysten stellten aus überlieferungswissenschaftlichen Gründen die Authenzität des Ausspruchs in Frage, z.B. Bukhâriyy in al-târîkh al-kabîr. Auch Ibn Taymiyyah stufte ihn als nicht authentisch ein (majmû€ al-fatâwâ). In den Überliefererketten des erwähnten Hadiths tauchen der trotz seiner Vorzüge und Wahrhaftigkeit mit Auslassungen von Teilen von Überlieferketten in Zusammenhang gebrachte Ibn Jurayj und der für eine Schwäche in der Merkleistung bekannte Ayyûb b. Khâlid auf.
11

Der einheitliche Ursprung des Universums

Erst im 20. Jahrhundert begannen moderne Astrophysiker und Kosmologen einen einheitlichen Ursprung des Universums im Sinne des „Urknalls“ anzudenken. Diese Ansicht ist mittlerweile so gut belegt, dass die konkurrierende Steady-State-Theorie mittlerweile praktisch völlig verdrängt ist. Um so stärker wirkt eine Aussage des Koran als Hinweis auf seine übermenschliche Herkunft, da die Aussage genau von jener modernen wissenschaftlichen Feststellung bestätigt wird:

Haben die, die entkennend wurden, denn nicht gesehen, dass die Himmel und die Erde1 eine zusammenhängende Masse waren, worauf Wir sie auseinanderrissen? (Sura 21 al-°anbiyâ°, Vers 30)

Was hier als „zusammenhängende Masse“ übersetzt ist, lautet im Orignal ratq, wobei dieser Ausdruck hier insofern ungewöhnlich ist, da er ein Verbalsubstantiv anstelle eines Adjektivs ist - dies ist im Klassischen Arabisch eine Methode, das ideale und maximale Vorhandensein einer Eigenschaft auszudrücken.2 Dies lässt an eine hochkompakte Masse denken, wie sie das Universum laut der aktuellen Kosmologie im ersten Moment seiner Expansion darstellte.3

1 Durch den Plural in „die Himmel und der Erde“ ist klar, dass das Universum gemeint ist. Dies wird im folgenden Lichtwort-Artikel näher erläutert: Terminologie des Himmels.
2Das Wort ratq lässt sich in etwa wiedergeben mit „nahtlos aufs engste zusammengeschweißt“ und wurde zudem laut einer Nebenüberleiferung von Ibn Abbâs verstanden als „schwärzeste Dunkelheit“. Pikant, aber lehrreich ist das aus derselben Wurzel gebildete Wort ratqâ°, welches im älteren Arabisch Frauen bezeichnete, deren Intimorgan so eng zusammenliegt, dass der normale Geschlechtsakt mit ihnen unmöglich ist. (lisân al-'arab)
3 In der Mythologie der Sumerer und anderer sehr alter Hochkulturen Mesopotamiens kommt ebenfalls das Motiv einer Trennung von Himmel und Erde vor, insbesondere mit der Götterfigur Enlil, welche diese Trennung mit einer Hacke herbeigeführt habe, oder dem babylonischen Marduk, der den Leichnam der Tiamat gespalten und aus der oberen und unteren Hälfte jeweils Himmel und Erde geformt habe. Solche Mythen enthalten offensichtlich Einflüsse einer früheren Offenbarung, zumal auch die Geschichte Noahs mit einigen Modifikationen im sumerischen Gilgamesch-Epos wiederzufinden ist. Es ist fraglich, dass jener Erschaffungsmythos mündlich und ohne äußeres Zutun mehrere Jahrtausende überleben konnte, um noch bis in die Spätantike hinein allgemein bekannt zu bleiben. Darüber hinaus wäre zu erwarten gewesen, dass die sich davon unterscheidende Darstellung der Schöpfungsgeschichte im Judentum (Jes 48,13), das der koranischen Lehre zweifellos näher ist als die alten polytheistischen Kulte, vom Koran bevorzugt würde, oder dass sich aufgrund des Hintergrunds der jüdisch-babylonischen Geschichte die babylonische Darstellung in den jüdischen Lehren niedergeschlagen hätte. Die koranische Version ist zudem den mesopotamischen Darstellungen insofern überlegen, da sie
1.) frei von mythischen, märchenhaften bzw. schlicht falschen Elementen ist
2.) den Urzustand mit ratq verblüffend präzise beschreibt
3.) die Himmel im Plural einbezieht (Singular im babylonischen Enûma-Eliš-Mythos)
4.) eine (direkte oder indirekte) empirische Feststellbarkeit ebenfalls mitteilt (s.u.).
12

Das unvorstellbare Alter des Universums

Während sich aus der Bibel ein Weltalter von nicht mehr als 6.000 bis 10.000 Jahren schließen lässt, deuten Koranverse darauf hin, dass das Universum für den Koran weit älter ist, auch wenn keine konkreten Zahlen benennbar sind oder genannt werden. Denn angesichts der Tatsache, dass ihm zufolge der Jüngste Tag kurz bevorsteht und an ihm das Universum zu einem Ende geführt wird, muss aus den folgenden Versen geschlossen werden, dass dem Koran zufolge dieses Universum unvorstellbar alt ist, denn er stellt sein Alter offenbar als eine „Ewigkeit“ dar und nutzt sie als Vergleichsgröße für die mit Unsterblichkeit verbundene Ewigkeit im Jenseits:

Was die angeht, die unglückselig sind, so befinden sie sich im Feuer, in ihm seufzend und grunzend, als in ihm Ewigweilende, so lange die Himmel und die Erde währten, außer das, was dein Herr anders will. Denn dein Herr tut, was Ihm beliebt. Und was die angeht, die glücklich sind, so befinden sie sich im Paradies, als in ihm Ewigweilende1, so lange die Himmel und die Erde2 währten, außer das, was dein Herr anders will. Eine unzerbröckelte Gabe. (Sure 11, Verse 106-108)

Nach den derzeitigen wissenschaftlichen Berechnungen ist das Universum in der Tat unvorstellbar alt, nämlich ca. 13,75 Milliarden Jahre.

1 Die Verse benutzen für „ewig weilend“ das Wort khâlid, das grenzenlose Ewigkeit bedeuten kann, jedoch nicht muss. Es kann auch einfach einen unüberschaubar langen Zeitraum meinen, also auch nur eine quasi-grenzenlose Ewigkeit. Die endliche „Ewigkeit“ des Universums steht somit der Unsterblichkeit im Jenseits nicht entgegen, sondern kann als eine Art „Mindestangabe“ angesehen werden.
2 Durch den Plural in „die Himmel und der Erde“ ist klar, dass das Universum gemeint ist. Dies wird im folgenden Lichtwort-Artikel näher erläutert: Terminologie des Himmels. - Mitunter wurde aufgrund von Interpretationsschwierigkeiten älterer Koranexegeten versucht, den Bezug auf die Himmel und die Erde als bloße Redewendung wegzuinterpretieren. Der Versuch stammt von Tabariy und ist inhaltlich höchst zweifelhaft. Sie konnte andere klassische Koranexegeten nicht besonders überzeugen, auch konnte Tabariy dafür kein Sprachzeugnis aufbringen. Das einzige, womit er versuchte, seine Meinung zu belegen, sagt eher das genaue Gegenteil (nämlich Zaid b. Aslams deutlich konkretisierende Aussage ما دامت الأرض أرضا والسماء سماءً). Währenddessen bringen andere Koranexegeten, wie z.B. Qortobiy, Aussagen von Altvorderen, an denen sich erkennen lässt, dass sie eine derartige Redewendung wohl nicht kannten. Zudem war es nicht die Gewohnheit der vorislamischen Mekkaner, sich auf den Himmel im Plural zu beziehen.  Auch an anderen Stellen sind Tabariys Argumentationen, was die Sprachgewohnheiten der Araber waren oder nicht waren, nicht immer verlässlich. Es ist davon auszugehen, dass er vom Koran beeinflusste Sprachgewohnheiten der Araber seiner Zeit (3./4. Jhd. n.H.) auf die vorislamische Zeit projizierte, um seine Erläuterungsmöglichkeiten zu erweitern.
13

Die Ausdehnung des Universums

Dass wir uns nicht nur in einem dezentralen statt geozentrischen, sondern auch noch in einem sich ständig ausdehnenden Universum befinden, ist eine Erkenntnis des 20. Jahrhunderts und war für die Menschen des siebten Jahrhunderts praktisch unvorstellbar. Und doch ist seit etwa 1400 Jahren im Koran zu lesen, hier in einer maximal wörtlichen Übersetzung:

Und den Himmel1 erbauten Wir mit Kraft, und Wir sind (ihn) wahrlich Ausweitende.2

Das vom Übersetzer ergänzte, den Himmel referenzierende „ihn“ ist keine Willkür. Die Auslassung des pronominalen Objekts an Stellen, an denen die Auslassung offensichtlich ist, kommt oft im Koran vor, besonders - wie hier - am Ende eines Verses.3 Auch sonstigen potentiellen Einwänden lässt sich einiges entgegenhalten.4

Übrigens: Erst im Jahre 2011 wurde der Nobelpreis für die Entdeckung verliehen, dass das Universum sich nicht nur ausdehnt, sondern dies auch immer schneller.

1 Zum Himmelbegriff des Koran siehe den Lichtwort-Artikel „Terminologie des Himmels“ (hier).
2 Sura 51 ad-dhâriyât, Vers 47.
3 z.B. Suren 12:10, 12:61, 53:62, 56:69, 56:71, 93:3-5, 36:14.
4 1.) mûsi€ bedeutet wörtl. „ausdehnend“, „ausweitend“ oder „geräumig(er) machend“, besitzt allerdings die Sekundärbedeutung „vermögend“ (bsd. im finanziellen Sinne). Einem dies ausnutzenden Einwand lässt sich entgegenhalten: a) Die Eigenschaft „vermögend“ will koranstilistisch nicht recht zu Gott passen. b) Nirgends sonst im Koran wird Ihm ein solcher Name gegeben, obwohl bis auf wenige Ausnahmen Namen Gottes wiederholt werden, teilweise an vielen dutzenden Stellen. c) Thematisch wären die beiden Versteile schwieriger in einen Zusammenhang zu bringen, und erst recht wenn man vom Sinn des Finanziellen ausgeht. d) Angesichts der Tendenz des Klassischen Arabisch zu Parallelismen legt der darauffolgende Vers ebenfalls nahe, dass mûsi€ keine statische Eigenschaft, sondern eine Handlung ist: Und das Erdland breiteten Wir aus, wie wunderbar also sind die Ebner (mit den „Ebner(n)“ ist Gott allein gemeint; pluralis majestatis). e) Versabschlüsse mit solchen bloßen Eigenschaftszuschreibungen wie vom Einwand gedacht sind im Koran normalerweise mit Rezitationsstopps vom Hauptteil des Verses abgetrennt. Ein solcher fehlt ausgerechnet an dieser Stelle jedoch, außer in einem Teil der Rezitationsweisen. f) Schon von so manchem vormodernen Exegeten dieses Verses wurde in mûsi€ die Bedeutung der Ausdehnung gesehen. - 2.) Aktivpartizipien, die zur Bezugnahme auf Handlungen verwendet werden, können sich sowohl  auf die Vergangenheit, die Gegenwart als auch die Zukunft beziehen, z.B. referenziert „Ebner“ im Folgevers die Vergangenheit, während bei  mûsi€ für die indikatorische Signifikanz Gegenwarts- oder Zukunftsbedeutung benötigt wird. Diesem lässt sich entgegenhalten, dass im Hauptteil eines arabischen Satzes nur das bestimmte Aktivpartizip eines Aktivität ausdrückenden Verbes die Vergangenheit auszudrücken vermag, nicht jedoch das unbestimmte, solange es keine feststehende Vokabel (z.B. khâliq „Erschaffer“) ist. Mit Akkusativobjekt (und ein solches ist ja hier hinzuzudenken) lässt sich dies sogar für die feststehende Vokabel ausschließen (vgl. Suren 15:28, 38:71). - 3.) Fasst man den Versabschluss als Zustandssatz auf, bedeutet er: „Und den Himmel bauten wir mit Kraft, ihn dabei wahrlich geräumig machend.“ In dieser Perspektive wäre die Ausweitung für Gegenwart oder Zukunft nicht mit diesem Vers belegbar. Diese für das Gesamtarabische durchaus zulässige Auffassung ist allerdings in Anbetracht der für den Koran typischen Rhetorik in diesem speziellen Fall (angenommener Zustandssatz mit °inna-la-Bekräftigungssyntax) fragwürdig. - Die wahrscheinlichste Übersetzung legt, wie bei Zaidan oder Elyas/Bubenheim, vor diesem Hintergrund die noch laufende und/oder zukünftige Ausdehnung des astronomischen Himmels nahe.
5 https://www.wissenschaft.de/astronomie-physik/nobelpreis-fuer-physik-2011
14

Die schrittweise Entstehung des Universums und der Atmosphäre

Wie man mittlerweile mit starken Weltraumteleskopen beobachten kann, entstehen Galaxien, Sonnensysteme, Planeten und somit auch deren Atmosphären nicht urplötzlich, sondern in langen Entwicklungsprozessen unter steter Materiezufuhr aus der Umgebung. Mit anderen Worten werden sie buchstäblich erbaut. Obwohl es Gott {erh.} ein Leichtes wäre, die Himmelssysteme und die Erdatmosphäre urplötzlich und voll ausgebildet in die Existenz zu bringen, bestätigt der Koran:

Und den Himmel erbauten Wir mit Kraft (Sura 51 ad-dhâriyât, Vers 47)

Seid ihr schwieriger als der Himmel zu erschaffen? Erbaut hat Er ihn. (Sure 79, an-nâziât, Vers 27)

15

Bewegung von Erde und Universum

Und zu Seinen Zeichen gehört, dass der Himmel und die Erde auf Seinen Befehl stehen bleiben werden. Sodann, wenn Er euch mit einem Ruf aus der Erde ruft, tretet ihr bereits hervor. (Sure 30, ar-rûm, Vers 25)

Dieser Vers würde eine Korrektur des damaligen Weltbilds implizieren, demzufolge die Erde unbeweglich sei - er scheint zu sagen, dass sich das Universum einschließlich der Erde in Bewegung befindet. Es sei nicht verschwiegen, dass es weitere Übersetzungsmöglichkeiten gibt. Diese dürften jedoch weniger plausibel sein, wie der folgende Lichtwort-Artikel zeigt: Bewegung von Erde und Universum

Doch spätestens der folgende Vers dürfte keinen Zweifel mehr daran lassen, dass der Koran schon vor 1400 Jahren von der Bewegung der Erde ausgeht:

Und Er ist derjenige, der die Nacht und den Tag, sowie die Sonne und den Mond erschuf. Alle schweben sie in einer Umlaufbahn (Sure 21, Vers 33)

Die Aussage, dass Nacht und Tag entlang der Bahn einer Sphäre „schweben“, macht mehr Sinn, wenn mit „Nacht“ und „Tag“ anstelle bloßer Zeiten oder Zustände konkrete materielle Objekte gemeint sind, wofür wiederum kaum etwas anderes als die Nacht- und Taghälften der Erdkugel (und/oder ihre Atmosphäre) in Frage kommt. Dass dies nicht nur eine plausible Spekulation ist, sondern im Koran die Nacht wirklich auch ein Teil der Erde ist, zeigt sich daran, dass sich die Nacht laut Sure 91:4 bedeckend über die Sonne zieht, was damit korrespondiert, dass sich allabendlich die Nachtseite der Erdkugel zwischen Sonne und Betrachter schiebt. Ebenfalls aufschlussreich ist Sure 6:13, in denen Nacht und Tag als bewohnbare Objekte dargestellt werden: Und Ihm gehört, was in der Nacht und im Tage wohnt1.

Doch der Vers birgt noch mehr: „schweben“ steht grammatisch im regulären maskulinen Plural, einer Form, die im Arabischen normalerweise Menschen und personenhaften Wesen vorbehalten ist, nicht jedoch Sachen - es sei denn sie bilden mit personenhaften Wesen eine Gruppe. Mit denen, die „alle in einer Sphäre schweben“, dürften somit auch die Erdbewohner gemeint sein, und zweifellos befinden sie sich nach heutigem Wissen gemeinsam mit dem Erdplaneten in einer Umlaufbahn.

1 Oder: „auf der Nacht und auf dem Tag“. Die meisten Übersetzungen interpretieren Tag und Nacht hier leider als Zeitangaben und beschränken sich auf die andere Bedeutung von sakana (auch wenn diese, wie in Sure 28:72, mitgemeint sein mag), nämlich „ruhen“ bzw. „zur Ruhe kommen“, z.B. Amir Zaidan: „Und Ihm gehört alles, was während der Nacht und des Tages ruht.“ Paret benutzt in seiner Übersetzung hier zwar auch das Wort „ruhen“, versieht es relatvierend aber wenigstens mit einem eingeklammerten Fragezeichen. Denn die Übersetzung als Zeitangabe ist höchstwahrscheinlich falsch, da der Koran bei derartigen Zeitangaben sonst nicht fi l-layl, sondern bil-layl oder laylan sagt (2:274; 6:60; 13:10; 21:42; 30:23; 37:138; 41:38; 10:24; 17:1; 44:23; 71:5; 76:26). An allen sonstigen Stellen, in denen es fi l-layl heißt, taucht die Nacht dagegen als räumliches Objekt auf (3:27; 22:61; 31:29: 35:13; 57:6). Daher ist dies einer der seltenen Fälle, in denen die Ahmadiyya- Übersetzung vorzuziehen ist: „Sein ist, was da wohnt in der Nacht und im Tage.“

16

Die Filamente des Universums

Zu denen, die es ablehnen, an den göttlichen Ursprung des Ehrwürdigen Koran zu glauben, spricht der Koran: Oder gehört ihnen etwa das Reich der Himmel1 und der Erde? Dann sollen sie doch an den Pfaden (der Himmel) emporsteigen2 Während sich die frühen Koranexegeten weitgehend einig waren, dass die genannten „Pfade“ den Himmeln zuzuordnen sind, waren sie sich jedoch unklar darüber, was mit diesen Pfaden genau gemeint und was ihre Natur ist.

Im Originalvers wird der arabische Ausdruck °asbâb statt der weit häufigeren Nomen Toroq und subul benutzt, so auch in dem einzigen anderen Koranvers, der vom Emporsteigen an Pfaden in die Himmel (Mehrzahl) redet: Und es sagte Pharao: Haman, baue mir eine Festung, auf dass ich die Pfade erreiche - die Pfade der Himmel - und Mose Gottheit schaue. Und ich meine wahrlich, dass er lügt.3 Das Besondere an °asbâb ist, dass dieses Wort im Arabischen nicht nur Pfade bezeichnet, sondern auch Seile und Fäden.4 Und mit dem Blick auf die Tatsache, dass im Koran die Bedeutung des  Pluralausdrucks „die Himmel und die Erde“ offensichtlich weitgehend dem heutigen „Universum“-Begriff entspricht,5 ergibt sich ein Ausdruck, dessen Assoziationen vor dem Hintergrund des modernen astronomischen Wissensstandes in Erstaunen versetzen: die Fäden des Universums.

Es ist der Gedanke an die bis zum heutigen Tage rätselhaften Filamente (klicken), der sich hier aufdrängt - Fäden, welche weit auseinander liegende Galaxienhaufen im Universum miteinander verbinden. Diese wurden jedoch erst im 20. Jahrhundert entdeckt...

1 Durch den Plural in „das Reich der Himmel und der Erde“ ist klar, dass das Universum gemeint ist. Dies wird im folgenden Lichtwort-Artikel näher erläutert: Terminologie des Himmels.
2 Sure 38:10
3 Sure 40:36-37
4 Vgl. sowohl Sure 22:15 als auch Tabariyys Korankommentar zu 38:10
5 Siehe den Lichtwort-Artikel „Terminologie des Himmels“.
17

Die Geschwindigkeit der Sonne

Für einen Bewohner der Arabischen Halbinsel des siebten Jahrhunderts n. Chr. schleicht die Sonne mit zäher Langsamkeit über das Himmelszelt. Umso erstaunlicher ist die Verwendung des Ausdrucks tajrî (dt. etwa „sie eilt“) in Sure 36, Vers 38: Und die Sonne eilt zu einem Bleibort für sie hin. Das ist die Bestimmung des Machtwürdevollen, des Wissenden

Heute wissen wir jedoch, dass die Sonne samt Sonnensystem in der Tat schneller als das schnellste bekannte künstliche Fortbewegungsmittel durch das Weltall eilt, genauer gesagt mit einer Geschwindigkeit von ca. 800.000 km/h.

Selbst wenn wir davon ausgingen, dass der Vers die subjektiv wahrgenommene Bewegung der Sonne während ihres Tageslaufs meint (zumal es in der modernen Physik wegen der Relativität der Bewegung ohnehin gleichgültig ist, ob man den täglichen Lauf der Sonne auf die Erdrotation oder auf eine Eigenbewegung ihrerseits zurückführt), wäre ihr aufgrund der Geschwindigkeit der Erde immer noch eine Relativgeschwindigkeit von über 100.000 km/h zuzuschreiben.

Dass in dem Vers aber wohl dennoch nicht der Lauf zum Sonnenuntergang gemeint ist, legt der Ausdruck mustaqarr nahe, der im Arabischen einen Ort assoziiert, der über eine sehr lange Zeit nicht verlassen wird1 und somit nicht zur Vorstellung von einem „Sonnenuntergangsort“ passt, hier mit „Bleibort“ übersetzt.2

1 Sehr gut zu sehen in Sure 75:12.
2Der „Bleibort“ ist jedoch sicher nicht der Sonnenapex, der manchmal mit dem mustaqarr aus Sure 36:38 identifiziert wird, da in der Himmelsmechanik mit dem Sonnenapex ein rein perspektivischer Fluchtpunkt der Sonne gemeint ist, den sie niemals erreicht. Von Laienautoren wird dieser mit einem realen Zielpunkt verwechselt. Dass auch Maurice Bucaille den Sonnenapex mit dem mustaqarr identifizierte, könnte auf einen Mangel an Arabischkenntnissen zurückgeführt werden, oder aber auf ein Versehen des unter Muslimen berühmten Wissenschaftlers, der hauptberuflich eigentlich Mediziner war. Eher in Frage kommt als Erreichen eines Bleiborts jedenfalls der Sturz in ein Schwarzes Loch oder zumindest in ein zukünftiges Galaxiszentrum, und zwar nach dem von der Forschung rechnerisch erwarteten Zusammenschmelzen des Milchstraßensystems mit der Andromeda-Galaxie.
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Die Bahn der Sonne

Und die Sonne eilt zu einem Bleibort für sie. Das ist die Bestimmung des Machtwürdevollen, des Wissenden1. Für den „Bleibort“ wird im Original dieses Verses das arabische mustaqarr benutzt. Doch damit wird kaum der Ort gemeint sein, an welchem die Sonne für den geozentrisch eingestellten Beobachter untergeht, da mustaqarr im Arabischen einen Ort meint, an welchem der Aufenthalt extrem dauerhaft ist.2

Dies führt zu dem Schluss, dass mit dem Lauf der Sonne im obigen Vers nicht ihr scheinbares Wandern am „Himmelszelt“ gemeint ist, sondern eine andere Vorwärtsbewegung, die für das damalige Auge unsichtbar war. Eine damals noch unsichtbare Vorwärtsbewegung wurde mit empirischen Mitteln erst von der modernen westlichen Wissenschaft entdeckt - nämlich ihr Lauf um das Zentrum der Galaxis herum. Zugleich bewegt sich die Sonne gemeinsam mit der Milchstraße auf die Andromedagalaxie zu.

Nach der Feststellung dieser Erstaunlichkeit bleibt nur die Frage, was genau jener „Bleibort“ sein könnte. Doch auch diesbezüglich könnten durch den Fortschritt der astronomischen Forschung noch weitere Erstaunlichkeiten zutage treten.

1 Sure 36:38
2 Sehr gut zu sehen in Sure 75:12. - So ist es kein Wunder, dass Koranexegeten von frühester Zeit an uneins darüber waren, was der Vers genau meint. Während die einen sich wegen eines scheinbar erläuternden, jedoch im Wortlaut unsicher überlieferten Hadiths, gezwungen fühlten, den Vers auf den Sonnenuntergang zu beziehen, lehnten die anderen diese Deutung ab und identifizierten die Ankunft am mustaqarr als ein einmaliges, endzeitliches Ereignis.
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Morphologie der Atmosphäre

In der Zeit Mohammeds (7. Jhd. n. Chr.) und sogar noch ca. 1000 Jahre später herrschte die Ansicht, der Himmel sei nur eine Art Dach, das wie ein Zelt über den Erdboden gespannt sei. Was ein Mensch normalerweise nicht hätte wissen können: Das scheinbare Dach ist in Wirklichkeit eine gasförmige Atmosphäre, die bis zu quasi jeder Stelle des Erdbodens reicht und sich als Schicht über ihn legt. Nur jemand, der das weiß, kann von der endzeitlichen Beseitigung des Himmels mit der folgenden Formulierung sprechen, nämlich unter Verwendung des Verbs kashaTa („hinfortschaben“), das zur Entfernung einer eng anliegenden Schicht1, nicht jedoch zum Abbau einer Kuppel oder eines Zelts passt:

Und wenn der Himmel hinfortgeschabt wird ... dann wird Seele wissen, was sie (an Taten) hingebracht hat2

Das betreffende Verb kashaTa ist dezidiert dafür gedacht, die Entfernung von Schichten und Häuten von einem festen Untergrund zu referenzieren, z.B. das Abziehen eines Fells von einem Tierkörper oder das Abschöpfen von Rahm, der als Schicht an den Innenseiten einer Schüssel klebt.

Übrigens heißt all dies nicht, dass die Atmosphäre nicht auch ein Dach ist bzw. nicht die Funktion eines Dachs hat, denn hinsichtlich des Schutzes vor schädlicher Strahlung und vor Meteoritenniederschlägen ist sie sehr wohl - jedoch eben nicht nur - ein Dach.

1 Ursprünglich z.B. Tierhäute, wenn sie vom Tierkörper gezogen werden, oder Butterähnliches, das von der Schüsselwand geschabt wird, etc.
2 Sure 81:11
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Chronologie der Atmosphäre

Zur Entstehung von Erde und Atmosphäre heißt es in Sure 79:27-33: Seid ihr etwa schwerer zu erschaffen als der Himmel? Er erbaute ihn: Er erhob seine höhere Schicht, worauf Er ihn ausformte und seine Nacht finster machte und sein Vormittagslicht hervorholte. Und die Erde1 hiernach richtete Er an2: Er brachte ihr Wasser und ihre Weide aus ihr hervor. Und die Berge verankerte Er. Als Nießbrauch für euch und euer Vieh.

Offenbar ist hier nicht hauptsächlich vom „astronomischen“, sondern vom atmosphärischen Himmel die Rede, erkennbar daran, dass ihm hier die Attribute von Tag und Nacht zugeordnet werden, sowie auch das Attribut der „höheren Schicht“ (samk3).

Allein die Kenntnis der Gasförmigkeit der Atmosphäre vorausgesetzt, kann jemand bereits ohne genaues Wissen über die Frühgeschichte der Erde durch die Verse auf die folgende Chronologie kommen:

Den Versen nach zu urteilen entströmte die Atmosphäre dem Erdinneren, denn der „Himmel“ entstand ihnen zufolge schrittweise (Er erbaute ihn) und nahm kontinuierlich an Höhe zu (Er erhob seine höhere Schicht). Typisch für entströmende Gase und Dämpfe, war er zunächst unregelmäßig bzw. uneben geformt (worauf Er ihn ausformte5). Es muss viel Vulkanaktivität oder ähnlich Dampf- oder Aschewolken Erzeugendes gegeben haben, denn erst nach Beginn seiner Ausformung wurde strahlendes Tageslicht möglich (worauf Er ihn ausformte und seine Nacht finster machte und sein Vormittagslicht6 hervorholte). Erst danach entstanden Flussquellen und Landpflanzen.

Hochinteressant ist nun, dass dies den modernen Vorstellungen über die Entstehung der Atmosphäre äußerst nahe kommt. Siehe hierzu die Lehrbuch-Aussagen von Wissenschaftlern (klicken).

1 arab. arD; bedeutet auch: Land oder Boden.
2 Die Übersetzung „breitete aus“ ist unsicher. Das entsprechende, schon damals seltene arabische Wort daħâ دحا wird semantisch als mit daħħa دحّ weitgehend identisch angesehen und kann im Arabischen bedeuten: „aufblähen“, „geräumig machen“, „füllen“, „stoßen“, „werfen“, „einstampfen“, „schlagen“, „bewachsen lassen“, „anwachsen lassen“. Goldschmidt übersetzt: „Und die Erde bereitete er hinterher.“ - Doch aufgrund der Syntax und auch nach der Meinung von Ibn Abbâs, dem wichtigsten Koranexegeten, ist die Erläuterung des Wortes in dem darauf folgenden Satz zu suchen: Er brachte ihr ....
3 samk bezeichnet im Arabischen Schichtförmiges, das erhöht ist, und ist auch eine Bezeichnung für das Dach eines Hauses. Daher wohl auch sumk für die Dicke eines flachen Gegenstandes, und samak für den Fisch, den man sich in der naiven, die Sprache eher prägenden Vorstellung flach oder zumindest im Wasser in einer gewissen Höhe schwebend vorstellt.
4 Je nach Bedeutung von daħâ دحا
5sawwâ („ausformen“) bedeutet auch „ebnen“
6 arab. Doħâ assoziiert hell strahlendes Vormittagslicht.
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Weltraum als Versorgungsquelle

Dem Koran ist bekannt, dass Menschen von teils lebenswichtiger Versorgung profitieren, die von außerhalb der Erdatmosphäre kommt (z.B. Sonnenlicht, Rohstoffe in Meteoriten u.a.), da er in Sure 34:24 als Herkunftsbereich der Versorgung nicht nur die Erde und den einen Himmel nennt, sondern auch die übrigen Himmel - im Plural! - einbezieht: Sag: Wer versorgt euch von den Himmeln und der Erde her? Sag: Gott

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Die Herkunft von Eisen

Nimmt man Sure 57:25 wörtlich, so sind die Eisenvorkommen der Erde außerirdischen Ursprungs: Und Wir ließen das Eisen hinab, mit schwerem Schaden und Nützlichkeiten für die Menschen darin, und auf dass Gott wisse, wer Ihm und Seinen Gesandten in der Verborgenheit hilft. Was hier für den Uneingeweihten noch heute merkwürdig und unwahrscheinlich klingt, weist eine erstaunliche Übereinstimmung mit dem modernen Wissensstand auf - denn es ist weitgehend unstrittig, dass

  • die schwereren Elemente der Erde einschließlich Eisen aus Supernovaexplosionen stammen und somit ihren Ursprung außerhalb unseres Sonnensystems haben.
  • während des flüssigen Zustands eines großen Teils der Erde in der Anfangsphase ihrer Entstehung schwere Elemente wie das Eisen in das Erdinnere hinabsanken.
  • Eisenmeteoriten die ersten Eisenquellen der Menschheit waren.
Nach allerneuesten Entdeckungen (klicken) kam sogar das meiste Edelmetall „von oben“, sozusagen in Form eines „astronomischen Regens“...

Es wird manchmal behauptet, dass Völker des Altertums wie die Alten Ägypter oder Sumerer vom außerirdischen Ursprung des Eisens wussten. Diese Behauptung wird hier erörtert: Zum Artikel...(klicken)

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Geodynamik: Gebirgswanderungen

Am Freitag, den 24. November des Jahres 2000 veröffentlichte u.a. die Deutsche Presseagentur „dpa“ die Nachricht von einer wissenschaftlichen Entdeckung durch Untersuchungen chinesischer Geologen: Der Mount Everest wandert jährlich um rund sieben Zentimeter nach Norden. „Das sind normale Bewegungen in der Region Tibet und Indien“, erklärte Prof. Rainer Kind vom Geo-Forschungs-Zentrum (GFZ) in Potsdam - verantwortlich seien Bewegungen der gigantischen Platten der Erdkruste auf dem halbflüssigen Untergrund des Erdmantels. Mit der langsamen Verschiebung der Indischen unter die Eurasische Platte verändere der gesamte Himalaja seine Position.

Noch im 20. Jahrhundert war es unter Wissenschaftlern fast ein Ding der Undenkbarkeit, dass die Kontinente unseres Planeten mitsamt den Gebirgen, deren Last sie tragen, sich aufgrund der damals noch nicht erwiesenen (Zäh-)Flüssigkeit des Erdmantels, und sei es auch nur kaum merklich, bewegen. Mit modernster Satellitentechnik und der Verwendung seismologischer Präzisionsgeräte ist die Gebirgsbewegung seit wenigen Jahren ein unbestrittenes Faktum.1

Wenn aber die Entdeckung der kontinentalen Platten- und Gebirgsbewegungen eine moderne Erkenntnis ist, dank Vorhandensein der technologischen Hilfsmittel, und diese Hilfsmittel vor 1400 Jahren wohl kaum existiert haben können - wer war es dann, der damals jenem einsamen Mann aus der Wüste namens Mohammed diese Worte eingab:

Und du siehst die Berge und hältst sie für starr, während sie jedoch vorüberwandern, wie die Wolken vorüberwandern (Sure 27, Vers 88).2

1 Siehe auch: „Die Alpen rutschen nach Osten
2 Diesem Vers widerfahren häufig zwei verbreitete Fehlinterpretationen: 1.) als Antizipation eines endzeitlichen oder jenseitigen Ereignisses, zumal der Vers textlich von einer solchen Thematik umgeben ist; 2.) als Mitteilung über die Erdrotation. - Die erste Interpretation ist jedoch praktisch ausgeschlossen, da a) nach der koranischen, an mehreren Stellen wiederholten Lehre das endzeitliche Phänomen der Berge sein wird, eben nicht starr zu scheinen, sondern gesprengt zu werden b) die Gewaltigkeit der im Zusammenhang mit den Bergen prophezeiten Ereignisse der endzeitlichen Stunde wohl kaum mit einem unmerklichen und sanften Vorübergleiten der Berge vereinbar ist c) das Phänomen in dem Vers zur Rühmung Gottes als fähiger Erbauer gereicht, nicht als Zerstörer, sondern Letzteres dem Einsatz der Wörter Son und atqana eklatant zuwiderliefe. Somit stellt der Vers einen Einschub dar, der vom Kontext unabhängig ist (Es kommt in ihm ohnehin keine Zukunftsform zur Anwendung). - Die zweite Interpretation ist ebenfalls abzulehnen, da im Fall der bloßen Erddrehung die Berge aufgrund der relativ zum angesprochenen beobachtenden Erdbewohner sowie zur Erde selbst fehlenden Bewegung immer noch objektiv als fest zu bezeichnen wären, während der Vers genau dies implizit verneint und zum bloßen Anschein degradiert.
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Gebirgsmorphologie

Und du siehst die Berge und hältst sie für starr, während sie jedoch vorüberreisen, wie die Wolken vorüberreisen (Sure 27, Vers 88).

Die indikatorische Erstaunlichkeit des Verses weist nach der eben erwähnten eine zweite Dimension auf: Das Wort jâmid bezieht sich in der arabischen Sprache nicht nur auf die positionale Starrheit, sondern mindestens genauso auf morphologische Starrheit, wodurch der Vers auch die totale Konstanz der Gestalt eines Berges verneinen dürfte. Auch dies ist geologisch korrekt (Erosionen, Auffaltungen, Senkungen und Hebungen, Gravitationswirkungen).

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Gebirgswurzeln

Machten Wir die Erde nicht zu einer Ruhestätte , und die Berge zu Pflöcken? (Sure 78,6-7). - Aus welchem Grunde vergleicht der Koran Gebirge mit Pflöcken? Das betreffende Wort watad bezeichnet insbesondere jenes Utensil, das die Nomaden der arabischen Wüste zur Befestigung ihrer Zeltbehausungen verwendeten, die sie vor den Kräften des Wetters zu schützen suchten, indem sie sie tief in den Sand der Wüste trieben. Gleicht jedoch ein Berg für den äußeren Betrachter nicht eher einem Sandhaufen, als einem Pflock? Offenbar stehen dem Ehrwürdigen Koran zufolge die Berge nicht einfach nur auf der Erdoberfläche, sondern setzen sich in die Tiefe fort, wie es auch bei Pflöcken der Fall ist. Manchem Geologen wird die Tatsache, dass diese Aussage vor weit über einem Jahrtausend offenbart wurde, womöglich geradezu unglaublich vorkommen – denn tatsächlich gehört es in der heutigen Zeit der weit fortgeschrittenen seismologischen Auswertungsmöglichkeiten zu den vergleichsweise sehr jungen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, dass sich Gebirge in die Tiefe des lithosphärischen Mantels (im Sinne der teils extremen lokalen Verdickung der Erdkruste) fortsetzen und somit tatsächlich überdimensionierte Pflöcke darstellen.

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Stabilisierende Funktion von Gebirgen

Dass der Koran Berge nicht nur aus morphologischen Gründen mit Pflöcken vergleicht, sondern auch wegen ihrer stabilisierenden Funktion, ahnt man, wenn er sie an mehreren Stellen auch durch die Verwendung der Wortwurzel in rasâ mit dem Begriff des Ankers in Verbindung bringt, zumal aus dieser Wurzel das Wort mi-rsâh (arab. „Anker“) abgeleitet ist:

Und die Erde hiernach breitete Er aus. Er brachte aus ihr ihr Wasser und ihr Weideland hervor, und die Berge verankerte Er. (Sure 79,30-32)

Die Erde ... Wir ließen in ihr hoch aufragende, verankerte (Berge) sein (Sure 77,25-27)

Schließlich wird die stabilisierende Funktion explizit erwähnt:

Und Er gab in die Erde verankerte (Berge) ein, dass sie nicht mit euch schwanke (Sure 16,15)

Woher wußte der Urheber dieser Verse, in einer Zeit, die nichts von seismologischen Messungen ahnen konnte, durch die wir erst vor kurzem zur Erkenntnis gelangten, dass zu jedem Gebirge eine tief in den Erdmantel hineinreichende Gebirgswurzel gehört, deren Effekt im Zusammenhang mit dem geologisch hochrelevanten Prinzip der Isostasie steht, bzw. „die Kontinente und Gebirge mit ihren leichten Gesteinen durch besonders tiefe ‚Wurzeln’ in das Unterlager mit hoher Dichte eindringen und so gestützt werden18, obwohl dies noch heutzutage sogar unter Menschen mit ausgeprägter Allgemeinbildung fast unbekannt ist?

18 Allgemeine Geologie, Press/Siever, Berlin 1995
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Geologische und orologische Perfektion

Die Wissenschaft der Geologie in ihrer heutigen Gestalt ist überwiegend das Ergebnis von Forschungen der letzten 150 Jahre, und zu einem sehr großen Teil nur etwa der letzten 70 Jahre. Die Lichtwort-Studie „Plattentektonik und Isostasie“ umreißt den für den vorliegenden Zusammenhang relevanten Stand der modernen Geologie und Orologie, um anhand dessen eine lange Liste (teils weiterer, d.h. hier in der Indikatorensammlung unerwähnter) geologischer Details zusammenzustellen, die in einer von Menschenhand verfassten Schrift vor dem 19. Jhd. n. Chr. - ohne dass sie sie mit Fehlern vermischt - empirisch unmöglich größtenteils zu finden sein können, geschweige denn allesamt. Wenn nun zusätzlich zur geologischen Fehlerfreiheit, die für sich schon für eine seit weit über einem Jahrtausend existierende, häufig auf geologische Phänomene Bezug nehmende Schrift erstaunlich genug ist, auch nur ein Drittel der 16 Punkte umfassenden Liste im Ehrwürdigen Koran wiederzufinden sein sollte, dürfte dies schon alles übertreffen, was zu jener Zeit an rein menschlichen Bezugnahmen auf die Geologie schriftlich oder mündlich geäußert worden war. Und es erweist sich im Verlauf des Artikels: Die geologischen Erstaunlichkeiten des Ehrwürdigen Koran scheinen den embryologischen an Eindrucksfülle in nichts nachzustehen...

Zum Artikel: ► „Plattentektonik und Isostasie

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Die Ausbreitung der Meere und Wüsten

Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Wissenschaftlern klar, dass die bewohnbare Landoberfläche durch die schleichende Ausbreitung von Ödland und den steigenden Wasserspiegel schrumpft. (Siehe auch den Lichtwort-Artikel: Koranexegese und die verringerte Erde) Doch schon dreizehn Jahrhunderte vorher heißt es im koranischen Gotteswort: Sehen sie denn nicht, dass Wir an das Erdland kommen, indem Wir es von seinen Rändern her verringern? Werden also sie die Obsiegenden sein? (Sure 21,44)

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Ozeanografie

Auch wenn es in der Spätantike längst die Schifffahrt und Tauchaktivitäten gab, ist es fraglich, ob diese derart extrem in die Tiefe gehen konnten und das Interesse an den physikalischen Verhältnissen unter Wasser so groß war, dass zu jenem Zeitpunkt ein Mensch die folgenden ozeanografischen Aussagen machen konnte, erst recht einer der Bewohner der wüstenähnlichen Gebiete der Arabischen Halbinsel, welche so unberührt von Aktivitäten in und auf dem Meer waren, dass bis in die Kalifenzeit hinein im Krieg aufgrund mangelnder Erfahrungen auf die Einbeziehung der Seefahrt in die militärischen Strategien komplett verzichtet wurde:

Und Er ist derjenige, der die beiden Meere1 vermengte - dieses süß-erquicklich, und dieses salzig-bitter - und zwischen ihnen ein Spatium2 und eine versperrte Sperrung setzte Er vermengte die zwei Meere, indem sie sich begegnen, zwischen ihnen ein Spatium, (durch das) sie nicht (gegeneinander) überbegehren3

Mit den zwei Meeren sind, erkennbar an den Geschmacksangaben und bestätigt durch alte Standardkommentare, die Flüsse auf der einen und die Ozeane auf der anderen Seite gemeint. Nun können wir - mit dem Begriff der Barriere („Spatium“) im Sinn - das Wort modernen Ozeanografen überlassen: Die Karibik, der tropische West-Atlantik, der nördliche Indische Ozean, der West-Pazifik: Das alles sind Regionen, in denen Flüsse oder Starkregen viel Süßwasser eintragen. Es schiebt sich als Linse über das dichtere Meerwasser, und darunter entsteht eine Schicht mit höherem Salzgehalt. Wir nennen sie Barriere. Denn sie verhindert, dass kaltes Wasser aus der Tiefe nach oben gelangt und sich mit dem warmen Oberflächenwasser mischen kann. [...] Der Amazonas zum Beispiel hat seine stärksten Abflüsse jedes Jahr im Mai und Juni. Das heißt, die Süßwasser-Linse und die Barriere-Schicht im westlichen tropischen Atlantik bilden sich typischerweise dann, wenn die Hurrikan-Saison beginnt.4

Der Biologe und Journalist Volker Mrasek mit dem Schwerpunkt Atmosphären- und Umweltforschung, sowie Meereskunde und -kultur (Zeitschrift „mare“), erklärt: In den Regionen mit starkem Süßwassereintrag [...] ist das Meer stabil geschichtet. Auf die Süßwasserlinse folgt die Barriere-Schicht. Sie kann bis über 30 Meter dick sein.5

1 Das verwendete arabische Wort baħr ist etwas weniger speziell als das deutsche „Meer“ und bedeutet „Großgewässer“. Auf sprachlicher Ebene ist also auch ein großer Fluss ein „Meer“. Vgl. 18:60, 26:63.
2 arab. barzakh: Zwischenraum, Übergangsbereich, Barriere
3 Suren 25:53 und 55:22
4 Dr. Kartihk Balaguru, Forscher am Pacific Northwest Laboratory (USA), in: Süßwasser im Meer begünstigt Sturmbildung von Volker Mrasek, deutschlandfunk.de (Abruf 20. Juli 2016). Siehe auch: Balaguru et al., Ocean barrier layers’ effect on tropical cyclone intensification
5 Ebd.
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Nautik

Michael Cook, britischer Islamwissenschaftler und Professor an der Princeton University schreibt in seinem Buch „Der Koran - eine kurze Einführung“1: Diese These [d.h. der Koran sei nicht von Mohammed vermittelt worden] ließ sich durchaus stützen, indem man auf einige Unstimmigkeiten  zwischen der Heiligen Schrift und der Biographie des Propheten verwies. So wurde z.B. vor langem gezeigt, dass der Koran von der Seefahrt in einer Weise spricht, die bei einem Autor ohne nautische Erfahrung überraschen muss.

Dann fügt er in Klammern gesetzt hinzu: Der Einwand wird natürlich hinfällig, wenn wir Gott als Verfasser annehmen.

1 Der Koran. Eine kleine Einführung. In: Reclams Universal-Bibliothek. 18652, Reclam, Ditzingen 2009
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Hydrologie

Die Tatsache, dass Wasser aus der Erde in Form von Quellen hervorsprudelt, war für die Menschen des Altertums ein schier unlüftbares Geheimnis. Sogar der große Philosoph und Naturwissenschaftler Aristoteles glaubte, Quellen würden dadurch gespeist, dass sich Luft in Hohlräumen der Erde in Wasser verwandele.1 Diese Auffassung wurde so dann von der Allgemeinheit übernommen und existierte viele Jahrhunderte lang als offizielle Lehrmeinung. Erst etwa 1000 Jahre nach dem Koran kam man in Europa zu dem offiziellen Schluss, dass Quellwasser in Wirklichkeit seinen Ursprung im Regen hat, dessen Wasser sich zu unterirdischen Wasseradern sammelt. Quellwasser ist also nichts als Regenwasser, das seinen Weg durch das Erdreich wieder an die Oberfläche gebahnt hat. Wie selbstverständlich beschreibt der Koran diesen Teil des irdischen Wasserkreislaufs lange vor Beginn der Neuzeit in wissenschaftlich einwandfreier Weise:

Hast du nicht gesehen, dass Gott vom Himmel Wasser herabkommen ließ, worauf Er es seinen Weg als Quellen durch die Erde hindurchführte? (Sure 39, Vers 21)

Zwar kamen die Ideen einiger weniger Denker vor und nach Aristoteles der Wirklichkeit des Wasserkreislaufs näher als er, wie z.B. Anaxagoras, doch hatten diese gegenüber der ihm lange Zeit eingeräumten Autorität kaum eine Chance - abgesehen davon ging Anaxagoras fälschlicherweise von riesigen unterirdischen Seen als Reservoirs aus. Der Koranvers hingegen bleibt präzise und korrekt („als Quellen hindurchführte“).

Literatur: Francis H. Chapelle, „Wellsprings - a natural history of bottled spring waters“, Rutgers University Press, Piscataway 2005

1 http://www.geodz.com/deu/d/Hydrologie (Abruf am 17. Juli 2012)
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Entstehung von Milch

Durch die Errungenschaften der modernen Biochemie ist den Wissenschaftlern das Jahrtausende alte Geheimnis der Entstehung der vom Vieh produzierten Milch heute klar: Die Vorformen der Nährstoffe, aus denen die Milch besteht, werden über den Blutkreislauf dem Darminhalt entzogen und geraten somit gewissermaßen zwischen Mageninhalt und Blut. Umso größer ist das Wunder, dass die Milch pur und beimischungsfrei im Euter landet. Eine mit gewöhnlichen Mitteln für den Menschen noch vor wenigen Jahrzehnten unmöglich zu erzielende Erkenntnis - und doch überrascht der Koran mit genau dieser Aussage:

Ja, und im Vieh habt ihr wahrlich eine Lehre – zu trinken geben Wir euch aus dem, was in seinen Bäuchen ist, zwischen Mageninhalt1 und Blut heraus pure Milch, angenehm für die Trinkenden (Sure 16, Vers 66)

Selbst vormoderne Koranexegeten (s. Ibn Kathîr und Qortobiyy) konnten aus diesem Vers die erwähnte biochemische Tatsache zuverlässig rekonstruieren - dies zeigt, dass die wissenschaftliche Vorwegnahme nicht erst heute in den Vers bloß im Nachhinein „hineininterpretiert“ wurde.

1 farth, arab. „Mageninhalt“ - leider in der einen oder anderen Koranübersetzung unzureichend bis falsch übersetzt mit „Mist“ oder gar „Kot“. Doch schon vormoderne Wörterbücher und Erläuterungswerke sind in dieser Sache deutlich darin, dass die Bedeutung „Mageninhalt“ ist.
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Die befruchtende Quintessenz

Vor dem Zeitalter der Mikroskopie glaubte man, der Mensch sei entstanden, indem sich ein (wohl zu groß bemessener) Teil des männlichen Ejakulats schlicht in ihn „verwandelte“. Um so bemerkenswerter scheint es im Lichte dieser Tatsache dem Außenstehenden, dass der Ehrwürdige Koran nirgends sagt, der Mensch sei Ejakulat bzw. „Samenfluss“ (maniyy) gewesen, sondern ein „Tröpfchen“ daraus (nuTfah), und dies an allen zwölf betreffenden Stellen im Koran, wie z.B. hier:

Meint der Mensch, dass er vergeblich bleibt? War er nicht ein Tröpfchen aus vergossenem Samenfluss? (Sure 75:36-37)

Das Nomen nuTfah meint in der arabischen Sprache eine extrem geringe Menge Flüssigkeit. Der Koran geht jedoch noch weiter. Ihm zufolge entsteht der Mensch nicht nur quantitativ aus einem Teil der Flüssigkeit, sondern quintessenziell aus einem Auszug der verschiedenen Bestandteile eines Gemisches:

Sodann ließ Er seine Nachkommenschaft aus einem Auszug aus verächtlichem Wasser1 sein (Sure 32:8)

Was hier mit „Auszug“ übersetzt wurde, ist das arabische sulâlah, das mancherorts mit der Übersetzung „Quintessenz“ wiedergegeben wird. Es kommt von dem Verb salla („[wie ein Schwert] herausziehen“), womit klar sein dürfte, dass der Vers mitteilt, dass die befruchtende Komponente des Ejakulats lediglich in der Flüssigkeit eingebettet ist. Tatsächlich steht heutzutage fest, dass nur ein winziger Teil dieser Flüssigkeit, nämlich das Spermium, für die Befruchtung verantwortlich ist, und dass es tatsächlich als bloße Quintessenz der Befruchtungsflüssigkeit in ein Gemisch von Sekreten eingebettet ist, das sogenannte Seminalplasma. Empirisch ließ sich dies jedoch erst mithilfe der Mikroskopie feststellen, also über 1000 Jahre nach der Offenbarung.

2 Wie im älteren Deutsch kann im Klassischen Arabisch mit dem Ausdruck „Wasser“ bzw. mâ° eine fast beliebige Flüssigkeit bezeichnet werden. Siehe auch Sure 14:16, wo Eiterfluss mâ°un Sadîd genannt wird, oder 18:29. Die Beschränkung auf H2O war zunächst lediglich eine moderne, fachspezifische Konvention, welche die Alltagssprache erst im Laufe der Zeit beeinflusste.
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Exakter Beginn der Embryogenese

Erschufen Wir euch nicht aus verächtlichem Wasser, worauf wir es in einen geschützten Ruheort legten? (Sure 77, Verse 20-21)

Wie aus Sure 23:13 ersichtlich, handelt es sich bei dem „Wasser“1 um das „Tröpfchen“ (die mit dem Spermium verschmolzene Eizelle). Auch ist es leicht zu erraten, dass mit dem „geschützten Ruheort“ die Gebärmutter gemeint ist. Das Erstaunliche an den obigen Versen ist - angesichts des Wortes „worauf“ (arab. fa) -, dass der Prozess der Erschaffung aus dem Tröpfchen ihnen zufolge offenbar vor der Ankunft in der Gebärmutter beginnt. Dies entspricht genau der jungen Erkenntnis, dass die Eizelle sich noch auf dem Weg zur Gebärmutter mehrfach teilt, und sich auf diese Weise in eine sogenannte Blastozyste verwandelt, um sich dort einnisten zu können. Auch dies konnte empirisch erst dreizehn Jahrhunderte nach der Offenbarung jener Verse festgestellt werden.

1 Wie im älteren Deutsch kann im Klassischen Arabisch mit dem Ausdruck „Wasser“ bzw. mâ° eine fast beliebige Flüssigkeit bezeichnet werden. Siehe auch Sure 14:16, wo Eiterfluss mâ°un Sadîd genannt wird, oder 18:29. Die Beschränkung auf H2O war zunächst lediglich eine moderne, fachspezifische Konvention, welche die Alltagssprache erst im Laufe der Zeit beeinflusste.
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Einnistung in die Gebärmutter

Betrachten wir das, was der Heilige Koran als das zweite Stadium der menschlichen Embryogenese betrachtet: Und war sodann ein Anhängsel (Sure 75, Vers 38)

Das, was hier mit „Anhängsel“ übersetzt worden ist, ist im Original das Wort €alaqah. Es kommt auch ohne die feminine Endung als €alaq in Sure 96:2 vor: Lies im Namen Deines Herrn, der erschaffen hat 1 Erschaffen hat Er den Menschen aus einem Anhängsel 2

Das Wort €alaq ist die fa€al-Transformation des Verbums €aliqa, welches die Bedeutung „haften“, „hängen“ besitzt. Im Hocharabischen besitzt ein Verb meist zwei Arten des Adjektivs. Im Fall von €aliqa wäre die gebräuchlichere Form das Adjektiv €âliq, mit der Bedeutung „haftend“, „hängend“. Die zweite Form jedoch, €alaq, weist dem so benannten Objekt nicht nur die Eigenschaft des Haftens und Hängens zu, sondern identifiziert sie als ein vom Objekt untrennbares Spezifikum, d.h. das Haften und Hängen ist hier nicht nur ein Verhalten oder ein loser Zustand, sondern gehört zum Wesen des €alaq.

Es ist klar, dass vor dem Koran im Arabien des siebten Jahrhunderts kein normaler Mensch wissen konnte, dass die mit der Spermazelle verschmolzene Eizelle quasi direkt nach dieser Phase in ein Stadium eintritt, das man nicht besser als das „€alaq-Stadium“ der Embryonalentwicklung nennen kann: Sie nistet sich in die Gebärmutter ein, indem sie an der Innenwand der mütterlichen Plazenta haftenbleibt...

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Blutegel-Funktion des Embryos

Zu den Erstaunlichkeiten der koranischen Benutzung des Terminus alaq gehört, dass auch die zweite seiner drei lexikalischen Bedeutungen mit den erst vor relativ kurzer Zeit empirisch erlangten wissenschaftlichen Erkenntnissen der modernen Embryologie übereinstimmt - nämlich die Bedeutung „Blutegel“. Tatsächlich wurde festgestellt, dass der Embryo mit der Plazenta des Mutterkörpers auf ähnliche Weise interagiert und sich von ihr ernährt wie ein Blutegel, der am Fleisch eines Lebewesens klebt. Mit einem Embryo wird eine werdende Mutter anfangs also fortwährend von einem inneren „Blutegel“ begleitet! Diese Erkenntnis existiert als Resultat menschlicher Forschung erst seit der präzisen Anwendung hochspezialisierter medizinischer Technologien – das Wort  alaq (coll.; sing.  alaq) existierte im Heiligen Koran jedoch weit über ein Jahrtausend zuvor.

Es existiert sogar ein wissenschaftlicher Dokumentarfilm der BBC, der in einer Schlüsselsequenz genau dieses Faktum erwähnt und plastisch darstellt (vorgeführt von dem Mediziner Prof. Robert Winston): Zum Video (klicken)

Weiterführendes zum  alaq-Begriff:  Embryology in the Qur’ān : A description of the 'Alaqah stage

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Blutkreislauf des Embryos (und: Ausdruckskraft des  alaq-Terminus)

Noch vor wenigen Jahrzehnten war es unmöglich, die Entwicklung des embryonalen Blutkreislaufsystems zu beobachten. Heute wissen wir, dass in der Anfangsphase des Embryos zwar Blut produziert wird und dieses damit in ihm vergleichsweise reichlich vorhanden ist - jedoch ohne dass eine Zirkulation zustandekommt, da der Herzschlag etwa am 22. Tag beginnt – eine zeitlang ist der Embryo tatsächlich ein „Blutklumpen“. Nicht nur, dass hiermit die erneute frappierende Übereinstimmung zu modernsten wissenschaftlichen Ergebnissen vorliegt – eine sprachlich so präzise Anwendung eines Wortes, das so unterschiedliche Bedeutungen aufweist, die trotz der Unterschiedlichkeit allesamt (!) auf das Benannte zutreffen, ist wohl außerhalb des Heiligen Koran bis zum heutigen Tag nicht vorgekommen.

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Embryonale Zellstruktur und Morphologie

Eine besonders enorme Erstaunlichkeit ist, dass der Koran so tief und präzise in die Embryogenese hineinblicken lässt, dass er in Sure 23:14 zwischen der Art des „Fleisches“ in der frühesten Phase des Embryos und der Art des Fleisches in einer späteren Phase eindeutig unterscheidet. In gewissen Übersetzungen, wie z.B. der des Max Henning fällt dies zunächst gar nicht auf. Ihr zufolge erschafft Gott die eingenistete Blastozyste „zu Fleisch und schufen das Fleisch zu Gebein und bekleideten das Gebein1.

Im Original wird jedoch das erstgenannte Fleisch muDghah genannt, das letztgenannte Fleisch hingegen laħm. Das Substantiv muDghah bedeutet eigentlich „ein Stück gekaute Masse“ und kommt von dem Verb maDagha („kauen“). Das Wort laħm ist die ganz normale Bezeichnung für frisches oder zumindest echtes (Muskel-)Fleisch.

Nun war es nur mithilfe hochmoderner Verfahren in jüngerer Zeit möglich, empirisch festzustellen, dass der Embryo tatsächlich erst in einer späteren Phase das u.a. durch die Querstreifung hochstrukturierte Muskelfleisch bildet, während diesem zunächst kein echtes Fleisch vorausgeht, sondern eine relativ ungeordnete, rudimentäre Zellmasse (lediglich in Anlagenbereiche unterteilt), welche somit tatsächlich einer „Kaumasse“ gleichkommt, so dass für die damals zur Verfügung stehenden sprachlichen Mittel das Wort muDghah eine atemberaubend präzise Beschreibung des substanziellen Unterschieds zwischen der Zellstruktur in der frühesten und derjenigen in der späteren Phase ist.

Noch am 28. Tag ist festzustellen, dass vorwiegend nur die Vorsubstanz zur Bildung von Skelettmuskulatur existiert: „Aus dem paraxialen Mesoderm entsteht unter anderem die Skelettmuskulatur.2 Und unter Verweis auf den 44. Tag heißt es: „Schon bald fangen die Myoblasten an sich zu teilen, und mehrere Zellen verschmelzen zu vielzelligen Myotuben, in denen die Myofibrillen noch um den Zellkern angeordnet sind. Am Ende der Embryonalperiode3 verlagern sich die Zellkerne langsam an die Peripherie unter die Basalmembran. Man kann nun deutlich die Querstreifung erkennen.4 Aus der quergestreiften Muskulatur bestehen im Gegensatz zur glatten Muskulatur beim Menschen die Skelett- und Herzmuskeln. Einigermaßen ausgereift ist das „echte Fleisch“ sogar erst in der neunten Woche: „Im Alter von 9 Wochen [...] Jetzt hat die Muskelfaser ihre adulte Struktur erreicht, indem die Muskelfasern durch bindegewebige Hüllen zu Faszikeln, und die Faszikeln zu Muskeln zusammengefasst werden.5

Sogar die äußere Form des Embryos in jener frühesten Phase gleicht einem gekauten Fleischklumpen, wie sich durch Betrachtungen unter dem Mikroskop erweist: Siehe Bild (klicken)

1 Max Henning, „Der Koran“, Verlag Reclam, Stuttgart 1999.
2 Aus den embryologischen Lehrtexten der Universitäten Freiburg, Lausanne und Bern, zum 28. Tag: https://embryology.ch/de/organogenese/muskulatur/ursprung-des-gewebes/differenzierung-mesodermschicht-zu-muskelgewebe.html (Abruf am 20. Nov. 2022, Archiv-Version 2016 hier)
3 Eine Embryonalperiode dauert 56 Tage.
4 Aus den embryologischen Lehrtexten der Universitäten Freiburg, Lausanne und Bern, https://embryology.ch/de/organogenese/muskulatur/histogenese/vom-praemyoblasten-zu-den-myotuben.html?p=1 (Abruf am 20. Nov. 2022, Archiv-Version 2016 hier)
5 Ebd., https://embryology.ch/de/organogenese/muskulatur/histogenese/die-neuromuskulaere-verbindung.html (Abruf am 20. Nov. 2022, Archiv-Version 2016 hier)
39

Die Form des Embryos

Aus Sure 23:14 und dem Vergleich mit den modernen Erkenntnissen der Embryologie folgt, dass die muDghah-Phase des Embryos diejenige ist, in der sich noch keine oder nur wenig Muskulatur gebildet hat, also etwa bis zum 44. Tag dauert (Überlappungen der Phasen schließt der Koran nicht aus).

Während noch im 19. Jahrhundert vielfach die Vorstellung herrschte, dass sich ziemlich von Anfang an ein voll ausgeformtes Baby im Mutterleib bildet1, lässt sich heute mit Magnetresonanzmikroskopen deutlich sichtbar machen, dass der Embryo nur teilweise ausgeformt ist: Siehe Bilder der Universität Kyoto (klicken). Auch das ist bereits seit etwa 1400 Jahren im Koran erwähnt:

Ihr Menschen - falls ihr über die Erweckung in Zweifel seid, so haben wir euch aus Erde erschaffen2, sodann aus einem Tröpfchen, so dann aus einem Anhängsel, sodann aus einem ausgeformten und unausgeformten Fleischklumpen (muDghah), um euch einen Beweis zu geben. (Sure 22, Vers 5)

1 „Vor Gregor Mendel glaubte man, das Kind vererbe alle Merkmale des Vaters und stellte sich im Spermium ein Miniaturbaby vor.“ (Zitat aus: „Klassische Genetik“, Lehrfilm der Hagemann & Partner Verlagsgesellschaft, 2. min.)
2 D.h. als der Vorfahr der heutigen Menschen (Âdam) erschaffen wurde.
40

Umwandlung vorhandener Zellmasse in Knochen

Dass die Knochen des Menschen weder von Anfang an im Embryo vorhanden sind noch sich später aus dem Nichts hinzugesellen, war für die Menschen des siebten nachchristlichen Jahrhunderts keine Selbstverständlichkeit und auch unmöglich festzustellen. So konnte auch kein Mensch von alleine wissen, dass ein Teil der ursprünglichen Zellmasse (Mesenchym) durch einen Verknorpelungs- und Verknöcherungsprozess in das Knochengerüst verwandelt wird. Oder akademisch ausgedrückt: Das Mesenchym ist „das Muttergewebe des Bindegewebes (mit in der Interzellularsubstanz auftretenden Bindegewebsfasern zunächst als embryonales Bindegewebe) sowie der daraus sich entwickelnden Stützgewebe (Knorpel-, Knochengewebe), des Fettgewebes, des Blutes (und der Blut- u. Lymphgefäße).1

Oder in den Worten des Koran ausgedrückt: Sodann schufen Wir das Tröpfchen zu einem Anhängsel, worauf Wir das Anhängsel zu einem Fleischklumpen schufen, worauf Wir den Fleischklumpen zu Knochen schufen, worauf Wir die Knochen2 mit Fleisch bekleideten – sodann ließen Wir ihn als andere Schöpfung entstehen. Segensreich geheißen sei also Gott, der Vortrefflichste Erschaffer3

1 Roche Lexikon Medizin, 5. Auflage, Urban & Fischer 2003
2 Mit Knochen sind in diesem Abschnitt wie mit dem arabischen €iZâm zunächst einfach allgemein „Skelett-Elemente“ gemeint, auch wenn diese zu Beginn lediglich aus Knorpel bestehen. Hinter dem Substantiv €aZm („Knochen“, Singular zu €iZâm) steht im Hocharabischen ein Oberbegriff, der auch Knorpel einschließt, wie sich dem lisân al-€arab von Ibn Manzôr (gest. 1311/1312 n. Chr.) zum Stichwort (ghodrôf, arab. „Knorpel“) und anderen alten Wörterbüchern entnehmen lässt.
3 Sure 23:14
41

Die Menge des sich verknorpelnden Zellgewebes

Es macht stutzig, dass laut 23:14 der Fleischklumpen bzw. das Stück Kaumasse in Knochen verwandelt wird (so auch im arabischen Original, mit bestimmtem Artikel). Dass sich nicht die gesamte Zellmasse des Embryos in Knochen verwandelt, dürfte angesichts des heutigen Wissensstands klar sein, und das behauptet der Vers auch nicht unbedingt, zumal er keinen Ausdruck wie „das ganze“ oder „alles“ o.ä. benutzt. Doch die Berücksichtigung des primären Verwendungszwecks des bestimmten Artikels in der Sprache hilft hier schon weiter, und dieser Zweck besteht im Ausdrücken von Mehrheit oder von Hauptsächlichkeit. Daraus folgt, dass dem Vers zufolge offenbar der quantitative Großteil des Zellmaterials in Knochen1 umgewandelt wird, was wiederum nur denkbar ist, wenn an den entsprechenden Stellen der Zellmasse Verdichtungen und somit Zellanhäufungen zustande kommen. Es ist auch einleuchtend, dass für die robusteren Elemente des Körpers eine ungewöhnlich hohe Menge an Material zusammengepackt werden muss.

Solche Verdichtungen und Anhäufungen waren noch vor wenigen Jahrzehnten unmöglich empirisch feststellbar, und erst recht nicht für einen Menschen vor fast anderthalb Jahrtausenden zur Offenbarungszeit des Koran. Dennoch findet die Formulierung des Koranverses ihre Bestätigung: „Die Verknorpelung der zukünftigen Knochen beginnt in den noch mesenchymatösen Blastemen (Zellanhäufungen).2

Embryologen bestätigen auch das rasante Wachstum der Wirbelsäule, was zusätzlich nahelegt, dass am Anfang viel mehr Zellen für die Bildung des Skeletts entstehen, verbraucht und aufgewendet werden als für übrige Aufgaben. So sieht ein 18, aber auch ein 28 Tage alter Embryo wegen der Wirbelsäulenentwicklung fast wie nur aus Knochen bestehend aus.3 (Siehe Bild (klicken)) Dies ist beim Embryo dieses frühen Stadiums auch nicht verwunderlich, denn: „Seine Rückseite wächst jetzt schneller als seine Vorderseite.4

1 Mit Knochen sind in diesem Abschnitt wie mit dem arabischen €iZâm zunächst einfach allgemein „Skelett-Elemente“ gemeint, auch wenn diese zu Beginn lediglich aus Knorpel bestehen. Hinter dem Substantiv €aZm („Knochen“, Singular zu €iZâm) steht im Hocharabischen ein Oberbegriff, der auch Knorpel einschließt, wie sich dem lisân al-€arab von Ibn Manzôr (gest. 1311/1312 n. Chr.) zum Stichwort (ghodrôf, arab. „Knorpel“) und anderen alten Wörterbüchern entnehmen lässt.
2 Aus den embryologischen Lehrtexten der Universitäten Freiburg, Lausanne und Bern zum 36. bis 41. Tag: https://embryology.ch/de/embryogenese/periode-embryonnaire/dritten-bis-zur-achten-woche/sechste-woche/?p=3 (Abruf am 20. Nov. 2022, Archiv-Version 2016 hier)
3 Rainer Jonas, „Der wunderbare Weg ins Leben“, Südwest-Verlag 2004, Abb. S. 46
4 Ebd., S. 47
42

Zeitpunkt der Entstehung des embryonalen Geschlechts

In den embryologischen Lehrtexten der Universitäten Freiburg, Lausanne und Bern heißt es über die achte Woche: „Die achte Woche bildet die letzte Phase der Embryonalperiode. [...] Zusammenfassend kann gesagt werden, dass am Ende der Embryonalperiode die Organogenese fast vollständig abgeschlossen ist. Der Embryo, welcher ursprünglich aus einer einzigen, 0.14 mm grossen Zelle entstand, besteht nun aus Millionen von Zellen und misst 30 mm. Die äusseren Geschlechtsorgane sind noch nicht soweit differenziert, als dass das Geschlecht festgelegt werden könnte.1

Offensichtlich ist der Embryo nach heutigen Erkenntnissen äußerlich anatomisch geschlechtslos. In früheren Zeiten dürfte kaum jemand auf die Idee gekommen sein, dass der Embryo wochenlang äußerlich weder Junge noch Mädchen ist, sondern anatomisch erst relativ spät zum Jungen oder Mädchen wird, nämlich erst nachdem die Grundformung des Embryos mehr oder weniger schon zur Vollendung gekommen ist, in der „letzte[n] Phase der Embryonalperiode“.

Doch genau dies scheint aus den letzten Versen von Sure 75 hervorzugehen, insbesondere da für das „formen“ dort der Ausdruck sawwâ verwendet wird, welches im Arabischen nicht für das grobe, sondern das vollendende oder nah an der Vollendung stehende Formen gedacht ist: Meint der Mensch, dass er vergeblich bleibt? War er nicht ein Tröpfchen aus vergossenem Samenfluss? Und war sodann ein Anhängsel, worauf Er erschuf und daraufhin formte, und daraufhin die beiden Partner daraus werden ließ, das Männliche und das Weibliche? Ist Jener nicht imstande, die Toten lebendig zu machen?

1 https://embryology.ch/de/embryogenese/periode-embryonnaire/dritten-bis-zur-achten-woche/achte-woche.html?p=5 (Abruf am 20. Nov. 2022, Archiv-Version 2016 hier)
43

Die andere Schöpfung

Vor der Entwicklung moderner wissenschaftlicher Methoden zur Analyse des kindlichen Heranwachsens im Mutterleib existierte die Auffassung, dass das Kind in all seinen menschlichen Grundzügen bereits vom allerersten Tag an körperlich ausgebildet sei.

Später musste man jedoch feststellen, dass der Embryo in der Anfangszeit, was seine Gestalt anbetrifft, wenig mit dem Menschen gemeinsam hat und erst Schritt für Schritt die Grundzüge des Menschen an ihm sichtbar werden, bis er sie erst nach 14 Wochen in unzweifelhaft menschlicher Ausprägung angenommen hat. Vor Ende der 4. Woche jedoch lautet die Beschreibung Lars Hambergers, Wissenschaftler und Gynäkologe an der Universität Göteborg und Leiter der Forschergruppe, die maßgeblich verantwortlich war für die Geburt des ersten Retortenbabys Skandinaviens 1982, und dessen Team seitdem weltweit als führend auf dem Gebiet der menschlichen Fortpflanzung gilt: „Jetzt kann man Augen, Nase und Mund unterscheiden - ein Gesicht beginnt zu wachsen […] In dieser Frühphase sieht der Embryo bei Menschen, Affen und Schweinen ziemlich ähnlich aus. Erst in den folgenden Wochen zeigen sich die Unterschiede. Die menschlichen Züge treten dann mehr und mehr hervor.1 Hierbei ist der Embryo wohlgemerkt 30 Tage alt und 7 Millimeter winzig.

Der Embryo besitzt sogar eine Art „Tierschwanz“, der sich erst in der 6. bis 8. Woche zurückbildet. Noch in dieser achten Woche wirkt der Embryo mehr oder weniger „tierisch“. Dennoch lässt sich schon jetzt sagen: „Die achte Woche bildet die letzte Phase der Embryonalperiode. […] Das Gesicht ist gut entwickelt. Man erkennt bereits Lippen und Nase, was dem Embryo sein menschliches Aussehen verleiht.2

Die indikatorische Bedeutsamkeit des folgenden Verses versteht sich vor diesem Hintergrund von selbst:

Sodann schufen Wir das Tröpfchen zu einem Anhängsel, worauf Wir das Anhängsel zu einem Fleischklumpen schufen, worauf Wir den Fleischklumpen zu Knochen schufen, worauf Wir die Knochen mit Fleisch bekleideten – sodann ließen Wir ihn zu einer anderen Schöpfung entstehen. Segensreich geheißen sei also Gott, der Vortrefflichste Erschaffer (Sure 23, al-mu°minûn, Vers 14)

1 Lennart Nilsson, „Ein Kind entsteht“, Verlag Goldmann, München 2009
2 Aus den embryologischen Lehrtexten der Universitäten Freiburg, Lausanne und Bern: https://embryology.ch/de/embryogenese/periode-embryonnaire/dritten-bis-zur-achten-woche/achte-woche.html?p=5 (Abruf am 20. Nov. 2022, Archiv-Version 2016 hier)
44

Zeitpunkt der Entstehung von Bestandteilen des Skeletts

Mithilfe aufwendiger Verfahren konnte man erst weit über ein Jahrtausend nach der Offenbarung nachweisen, dass im Embryo die Bestandteile des Skeletts in einer Phase entstehen, die zwischen der Phase des muskelfreien Embryonalgewebes und der Phase der Entwicklung der Muskulatur liegt. Erst zum 36. bis 41. Schwangerschaftstag heißt es: „Die Verknorpelung der zukünftigen Knochen beginnt in den noch mesenchymatösen Blastemen (Zellanhäufungen).1

Darum muss der betreffende Teil von Sure 23:14, der genau diese Reihenfolge mitteilt, zu den indikatorischen Erstaunlichkeiten gezählt werden:

Sodann schufen Wir das Tröpfchen zu einem Anhängsel, worauf Wir das Anhängsel zu einem Fleischklumpen schufen, worauf Wir den Fleischklumpen (muDghah) zu Knochen2 schufen, worauf Wir die Knochen mit Fleisch (laħm) bekleideten – sodann ließen Wir ihn zu einer anderen Schöpfung entstehen. Segensreich geheißen sei also Gott, der Vortrefflichste Erschaffer (Sure 23, al-mu°minûn, Vers 14)

1 Aus den embryologischen Lehrtexten der Universitäten Freiburg, Lausanne und Bern zum 36. bis 41. Tag: https://embryology.ch/de/embryogenese/periode-embryonnaire/dritten-bis-zur-achten-woche/sechste-woche/?p=3 (Abruf am 20. Nov. 2022, Archiv-Version 2016 hier)
2 Mit Knochen sind einfach allgemein „Skelett-Elemente“ gemeint, auch wenn diese zu Beginn lediglich aus Knorpel bestehen. Hinter dem Substantiv €aZm („Knochen“, Singular zu €iZâm) steht im Hocharabischen ein Oberbegriff, der auch Knorpel einschließt, wie sich dem lisân al-€arab von Ibn Manzôr (gest. 1311/1312 n. Chr.) zum Stichwort (ghodrôf, arab. „Knorpel“) und anderen alten Wörterbüchern entnehmen lässt.
45

Zeitpunkt der Entstehung der Skelettmuskulatur

Man gewinnt deutlich den Eindruck, dass der Koran die Entstehung der Skelettmuskulatur an das Ende der Embryonalperiode ansiedelt:

Sodann schufen Wir das Tröpfchen zu einem Anhängsel, worauf Wir das Anhängsel zu einem Fleischklumpen schufen, worauf Wir den Fleischklumpen (muDghah) zu Knochen schufen, worauf Wir die Knochen mit Fleisch (laħm) bekleideten – sodann ließen Wir ihn zu einer anderen Schöpfung entstehen. Segensreich geheißen sei also Gott, der Vortrefflichste Erschaffer (Sure 23, al-mu°minûn, Vers 14)

Dabei ist im Auge zu behalten, dass zwar schon vorher Vorstufen des Muskelfleisches existiert haben, doch für das Vorliegen von laħm bzw. echten Muskelfleisches muss es sich um quergestreifte Muskulatur handeln, und in diese verwandelt sich die betreffende Vorstufe erst in den letzten 12 Tagen der Embryonalperiode:

Schon bald fangen die Myoblasten an sich zu teilen, und mehrere Zellen verschmelzen zu vielzelligen Myotuben1, in denen die Myofibrillen noch um den Zellkern angeordnet sind. Am Ende der Embryonalperiode verlagern sich die Zellkerne langsam an die Peripherie unter die Basalmembran. Man kann nun deutlich die Querstreifung erkennen.2

Die Muskulatur entsteht ab dem 44. Tag. Daher stimmt der Vers mit der modernen Embryologie auch darin überein, dass die Entstehung der Muskulatur erst nach der Entstehung des Skelettgerüstes einsetzt. Letzteres beginnt am 41. Tag zu entstehen3 - hinsichtlich der Wirbelsäule entsteht es sogar viel früher, zumal dieser Teil des Skelettgerüstes bereits am 28. Tag überdimensioniert wirkt.4

1 Im Original des Lehrtextes befindet sich an dieser Stelle der Verweis auf das Bild des 44. Tags.
2 Aus den embryologischen Lehrtexten der Universitäten Freiburg, Lausanne und Bern: https://embryology.ch/de/organogenese/muskulatur/histogenese/vom-praemyoblasten-zu-den-myotuben.html?p=1 (Abruf am 20. Nov. 2022, Archiv-Version 2016 hier)
3 https://embryology.ch/de/embryogenese/periode-embryonnaire/dritten-bis-zur-achten-woche/sechste-woche/?p=3 (Abruf am 20. Nov. 2022, Archiv-Version 2016 hier)
4 Rainer Jonas, „Der wunderbare Weg ins Leben“, Südwest-Verlag 2004, Abb. S. 46
46

Schwangerschafts- und Stillzeit

Laut Vers 2:233 (al-baqarah) sollen Mütter ihre Kinder 24 Monate lang stillen. In 46:15 (al-aħqâf) ist als Summe von Schwangerschafts- und Stillzeit von 30 Monaten die Rede, als betrüge die Schwangerschaftszeit nur sechs Monate. Was zunächst ein Fehler zu sein scheint, entpuppt sich bald als eine der indikatorischen Erstaunlichkeiten des Ehrwürdigen Koran: Denn hinsichtlich der Gewährleistung einer Mindestüberlebenschance beträgt der Kern der Schwangerschaftszeit tatsächlich sechs Monate. Die moderne Medizin weiß heute, dass Frühgeburten, die vor Vollendung der 23. Schwangerschaftswoche geboren werden, praktisch keine Überlebenschance haben, danach aber schon...1

1 Im Erläuterungswerk des Ibn Kathîr (gest. 1373 n. Chr.) wird berichtet, dass Uthmân b. Affân, der dritte Kalif nach dem Tode des Propheten (s) eine Frau, die bereits sechs Monate nach ihrer Hochzeit ein Kind bekam, in Unkenntnis des erwähnten Sachverhalts der Steinigungsstrafe wegen Unzucht zuführen ließ. Aliyy b. Abî Tâlib hatte zwar aus den Koranversen jenen Sachverhalt geschlussfolgert, konnte die Vollstreckung der Strafe jedoch nicht mehr rechtzeitig verhindern. - Jedenfalls zeigt die Schlussfolgerung Aliyys, dass der Vorwurf, die Übereinstimmungen zwischen Koran und Wissenschaft würden immer nur „hinterher“ hineininterpretiert und könnten nie vor der empirischen Wissenschaft zu den jeweiligen Erkenntnissen führen, nicht stimmt.
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Der Pharaonentitel

Hätte der Autor des Ehrwürdigen Koran die Geschichten lediglich von jüdisch-christlichen Traditionen übernommen, wie ihm bisweilen leichtfertig unterstellt wird, hätte er auch biblische Fehler mit übernommen, und folglich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die unterschiedslose Bezeichnung der altägyptischen Herrscher beliebiger Dynastien als Pharaonen. Das Alte Testament bezeichnet den ägyptischen Herrscher zur Zeit Josephs genauso wie denjenigen zu Zeiten des erheblich später geborenen Moses als Pharao. Mit dem heutigen Wissen ist jedoch klar, dass dies strenggenommen falsch ist und die Bezeichnung „Pharao“ als reguläre Amtsbezeichnung für das altägyptische Staatsoberhaupt relativ spät eingeführt wurde. Dieses wurde zu Zeiten Josephs nur „König“ genannt.

Anders als die Bibel1 nennt der Ehrwürdige Koran nun das Staatsoberhaupt Ägyptens in der Mosesgeschichte korrekterweise „Pharao“, in der Josephsgeschichte (Sure 12) hingegen kein einziges Mal, sondern - historisch ebenso korrekt - immer nur „König“.

1 Gen 39,1 ff.
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Prophezeiung einer Zeit wissenschaftlicher Entdeckungen

Bewundernswerterweise prophezeit der Koran selbst eine Zeit der (incl. natur-)wissenschaftlichen Entdeckungen, welche die Wahrhaftigkeit des Ehrwürdigen Koran bestätigen: Zeigen werden Wir ihnen unsere Zeichen an den Horizonten und an ihnen selbst, bis ihnen deutlich wird, dass er die Wahrheit ist. Genügt es denn nicht an deinem Herrn, dass Er über alle Dinge Zeuge ist? (Sura 41 (fuSSilat), Vers 53) Und sag: Das Lob gehört Gott, Er wird euch Seine Zeichen zeigen, worauf ihr sie erkennen werdet. Und es ist dein Herr nicht achtlos dessen, was ihr zu Werke bringt. (Sura 27 (an-naml), Vers 92)

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Die Entdeckung des einheitlichen Ursprungs des Universums

Im folgenden Vers ist nicht nur die Erstaunlichkeit der Erwähnung des einheitlichen Ursprungs des Universums, sondern offenbar auch eine eingetroffene Prophezeiung enthalten, nämlich diejenige, dass Nichtmuslime den einheitlichen Ursprung des Universums entdecken würden:

Haben die, die entkennend wurden, denn nicht gesehen, dass die Himmel und die Erde eine zusammenhängende Masse waren, worauf Wir sie auseinanderrissen? (Sura 21 al-°anbiyâ°, Vers 30)

Auf die Zeitgenossen Mohammeds wird der Vers kaum bezogen sein, da für sie die erwähnte Tatsache nicht sichtbar war. Diese Nicht-Sichtbarkeit lässt sich auch daran erkennen, dass Korankommentatoren in frühester Zeit uneins über die Deutung der Aussage waren, dass das Universum eine zusammenhängende Masse war.

50

Die Entdeckung der Ausbreitung der Meere und Wüsten

In einem Vers eines vorigen Abschnitts ist scheinbar auch etwas wie eine bereits eingetroffene Prophezeiung enthalten, nämlich diejenige, dass Nichtmuslime die Ausbreitung der Meere und Wüsten entdecken würden: Sehen sie denn nicht, dass Wir an das Erdland kommen, indem Wir es von seinen Rändern her verringern? Werden also sie die Obsiegenden sein? (Sure 21,44)

Für die Zeitgenossen Mohammeds war die in dem Vers erwähnte Tatsache nicht sichtbar. Diese Nicht-Sichtbarkeit lässt sich immerhin auch daran erkennen, dass Korankommentatoren in frühester Zeit sehr uneins über die Deutung der Aussage waren, dass die Landoberfläche sich verringere.

Andererseits scheint der Vers mit „sie“ doch die Zeitgenossen Mohammeds in Mekka zu meinen, denn er bezieht sich auf sie mit dem Demonstrativpronomen „diese“ (hâ°ulâ°i). Das Erstaunliche: Die Erwähnung des geographischen Phänomens kommt noch in einem zweiten Vers an anderer Stelle vor, in fast derselben Formulierung - dort jedoch hat „sehen“ die Perfektform, die hier für die Ansprache der heutigen Menschen plausibel ist, nicht jedoch für die Ansprache der damaligen Menschen: Und haben sie nicht gesehen... (Sure 13:41) - diesmal ohne den hâ°ulâ°i-Bezug. Die Kombination aus der arabischen Imperfektform und der -Verneinung (statt ) im obigen Vers hingegen lässt die Übersetzung zu: „Werden sie denn nicht sehen...?“ bzw. „Wollen sie denn nicht sehen...?“ (a-fa-lâ yarauna). Verglichen mit parallelen Konstruktionen an anderen Stellen des Koran dürfte diese Übersetzung sogar vorzuziehen sein (vgl. a-fa-lâ ya€qilûna, in 36:68).

51

Die Entdeckung der Embryonalphasen

Sure 22:5 ist so formuliert, dass man von einem Wissen des Verfassers ausgehen kann, dass später eine Zeit kommt, in welcher die Menschen die verschiedenen Embryonalphasen entdecken würden. Denn nur so lässt sich erklären, warum der Koran die Embryonalphasen als Beweis für die Macht Gottes zur Wiedererschaffung des Menschen anführt - zumal ein solcher Beweis nur etwas Sichtbares sein kann, während jedoch die Embryonalphasen für die damalige Menschheit noch etwas Unsichtbares waren:

Ihr Menschen - falls ihr über die Erweckung in Zweifel seid, so haben wir euch aus Erde erschaffen1, sodann aus einem Tröpfchen, so dann aus einem Anhängsel, sodann aus einem ausgeformten und unausgeformten Fleischklumpen (muDghah), um euch einen Beweis zu geben. (Sure 22, Vers 5)

1 D.h. als der Vorfahr der heutigen Menschen (Âdam) erschaffen wurde.
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Die Prophezeiung der Folgen der Auswanderung

Und diejenigen, die Gottes wegen auswanderten, nachdem ihnen Unrecht geschehen war, wahrlich, Wir werden sie im Diesseits einen vortrefflichen Platz einnehmen lassen. (Sure 16, Vers 41)

Dieser Vers steht in einer Sure, die ungefähr um die Zeit der großen Auswanderung der Muslime von Mekka nach Medina herum offenbart wurde, und er verspricht ihnen, daß sie im Falle der für Gott vollzogenen Auswanderung, mit der Absicht, die Heimat und die Angehörigen trotz der Ungewißheiten und des Risikos der Verarmung und Obdachlosigkeit zu verlassen, um einen Ort aufzusuchen, an dem sie sich ungehindert dem Gottesdienst widmen können, dennoch in Sicherheit und ohne Armut ein vortreffliches Leben leben würden.

Genauso kam es auch: Nach dreizehn Jahren in Mekka wanderten die großenteils völlig verarmten und verfolgten Muslime nach Medina aus und verbrachten auch dort eine Weile in großer Armut. Doch schon nach wenigen Jahren verbesserte sich die Situation der Muslime auf derart wunderliche Weise, daß sie nicht nur in Sicherheit und in wohlhabenden Zustand lebten, sondern sogar die Möglichkeit erhielten, ein ganzes nach kurzer Zeit entstehendes Reich zu bewohnen und zu regieren. Die ersten vier Kalifen des neuen Reiches nach dem Tod des Propheten waren allesamt frühere Auswanderer: Abû Bakr b. Abî Quħâfah, Umar b. al-Khattâb, Uthmân b. 'Affân und Aliyy b. Abî Tâlib.

53

Kernwaffen-Technologie?

Das irreale „auch wenn“ im Arabischen ist der Ausdruck wa law. Dieser wird verwendet, wenn die darauffolgende Aussage nicht unbedingt Realität ist, z.B.: Wo ihr auch seid, wird euch das Sterben einholen, auch wenn ihr euch in hochaufgerichteten Türmen befändet1. Hier wird nicht davon ausgegangen, dass sich die Angesprochenen zum Todeszeitpunkt wirklich in den Spitzen von Türmen befinden, passend dazu wird wa law verwendet. Diese Konstruktion kommt an vielen Stellen im Koran vor.

An einer Stelle jedoch wird nicht wa law, sondern wa °in benutzt, also weniger „auch wenn es so wäre“ als „auch wenn es so ist“ oder „obwohl“. In dem Vers wird über die Feinde der Botschaft Gottes, die mit ihrer Ohnmacht am Jüngsten Tage konfrontiert werden, gesagt: Und sie haben nun ihre Ränke getan, und bei Gott befinden sich ihre Ränke, auch wenn (wa °in) wegen ihrer Ränke ganze Berge vergehen könnten2.

Kein Mensch zur Zeit Mohammeds (s) war in der Lage, auch nur einen echten Berg zu vernichten. Doch sichtbarerweise spricht der Kontext (14:44-45) des Verses auch über die Menschen späterer Zeiten. Und mit der heutigen Atomwaffentechnik ist es durchaus denkbar, einen echten Berg zu zerstören.

1 Sure 4:178.
2 Sure 14:46.
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Komposition

In vielen Abschnitten des Koran kommen bei näherer Untersuchung Strukturen (oft in Form von Symmetrien) zum Vorschein, deren Komponenten Vers-, Satz- und Wörtermengen, ja teils sogar die Anzahl von Silben und Buchstaben sowie die natürliche Rezitationsdauer umfassen und bis in den Bereich der Sprechgeschwindigkeit und der Phonetik hineinreichen - und dies, ohne dass der Inhalt an Sinn oder der Text an erhabenem Klang verliert, und bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines umfangreichen Reimschemas. Mehr noch: Die Strukturen harmonieren mit dem Inhalt und haben u.a. eine diesen gezielt unterstützende Funktion oder konstituieren zusätzliche subtextuelle Botschaften. Es dürfte klar sein, dass sich mit jeder hinzutretenden, den sichtbaren Organisationsgrad erhöhenden Eigenschaft einer Versgruppe ihre Nachahmlichkeit verringert, so dass irgendwann deutlich die Grenze des menschlich Machbaren überschritten wird und sich die Komposition durch einen Menschen einwandfrei ausschließen lässt.


54

Die Symmetrien der fâtiħah-Sure

Die kompositionellen Phänomene der relativ kurzen fâtiħah-Sure sind schier unfassbar: Zentralität des thematisch zentralen Verses hinsichtlich der Satzanzahl, zusätzlich hinsichtlich der Versanzahl, außerdem zugleich hinsichtlich der Wortanzahl, hinsichtlich der Silbenanzahl (!), hinsichtlich der Buchstabenanzahl (!) und hinsichtlich der Sprechdauer (!); Antithetische Symmetrie zwischen dem Teil vor und demjenigen nach dem Zentralvers, Antithetische Symmetrie zwischen den beiden Teilen in zweiter Dimension, Antithetische Symmetrie (inhaltlich) im Zentralvers reproduziert - Symbolvokabel für die Essenz der koranischen Dogmatik als erstes Wort des Zentralverses, Symbolbuchstabe für die Essenz der koranischen Dogmatik als 1. Buchstabe des Zentralverses, Symbolbuchstabe zugleich exakt in der Mitte des Zentralverses, Gleichgewichtssymmetrie im Verhältnis der Erwähnung Gott/Erschaffenes im Zentralvers und ein Sechsfachreim. Mehr dazu hier... (klicken)

55

Die Komposition der ikhlâŞ-Sure

Die ikhlâŞ-Sura - nach der fâtiħah die wichtigste Sure des Ehrwürdigen Koran - ist auf geradezu spektakuläre Weise von der Zahl Drei und ihrer Vielfachen geprägt. In einem Zusammenhang mit der Zahl Drei und ihrer Vielfachen zu stehen, mag im ersten Augenblick nichts Besonderes sein, da diese ein Drittel der natürlichen Zahlen ausmachen. Doch spätestens die Dichte, in welcher sie in dieser Sura auftauchen, macht stutzig, nicht zuletzt weil durch ihre vier (nach einer selteneren Einteilung fünf) Verse zunächst nichts auf ihre Dreiercodierung hindeutet. Mehr dazu hier... (klicken)

56

Die Komposition der ersten Offenbarung (Sure 96:1-5)

Ähnlich wie die fâtiħah-Sure überrascht diese Versgruppe mit einer doppelschichtigen Struktur, welche ebenfalls ein Symmetrie-Phänomen umfasst. Als allererste Offenbarung, die Mohammed (s) empfing, hat auch sie eine besondere Stellung unter den Suren des Koran inne. Mehr dazu hier... (klicken)

57

Die Komposition der alaq-Sure als Ganzes

Die alaq-Sura, in welche die ebengenannte erstoffenbarte Versgruppe eingebettet ist, ist auf beeindruckende Weise von der Zahl Neunzehn und ihrer Vielfachen geprägt. Mehr dazu hier... (klicken)

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Ästhetik

58

Literarische Unnachahmlichkeit

Der Ehrwürdige Koran - und zwar das arabische Original und weniger die Übersetzung - ist besonders auf einer seiner charakteristischsten Ebenen, nämlich der literarischen Ebene, unnachahmlich. Zur näherungsweisen Veranschaulichung sei ein Gemälde gedacht, welches aus den selben Substanzen wie eines von Rembrandt besteht und dennoch alle anderen Gemälde übertrifft, da man bei seiner Betrachtung Farben wahrnimmt, die man keiner Stelle des gewohnten Farbspektrums zuzuordnen vermag. Mehr dazu hier... (klicken)

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Sonstiges

59

Phänomenale Ereignisse („Wunder“)

Auch schon die Tatsache, dass es Mohammed (s) ist, den der Ehrwürdige Koran als seinen Überbringer proklamiert, gesellt sich zu den Indikatoren hinzu. Denn es handelt sich hierbei um nicht nur um eine Person, deren Wahrhaftigkeit und Vertrauenswürdigkeit von Tausenden Zeitgenossen bestätigt und selbst von ihren ärgsten Feinden erst in Zweifel gezogen wurde, als andere Arten der Diskreditierung (Geisteskrankheit, poetische Entrücktheit, religiöser Wahn) nicht halfen, sondern auch um eine, die (durch die Überlieferungswissenschaft historisch gesicherte) Ereignisse begleiteten, die von einem Menschen offensichtlich nicht simuliert, geschweige denn generiert werden können, und die ebenfalls seine Auserwähltheit beweisen. Insbesondere sind dabei die Materievermehrungen zu nennen, die aus physikalisch-praktischen Gründen bis zum heutigen Tage auch mit den modernen Technologien nicht in der damals geschehenen Form durchführbar sind. Mehr dazu hier: Beweisphänomene („Wunder“)

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