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Koran - die Erklärung aller Dinge
Steht nicht im Koran, dass er alles erkläre oder deutlich mache, obwohl es anscheinend Dinge gibt, deren Erklärung im Koran nicht zu finden ist, z.B. die Funktionsweise von Geräten oder ein Teil des Koran selbst, wie z.B. die geheimnisvollen Buchstabenkombinationen zu Beginn mancher Suren?
Hiermit ist kein Widerspruch feststellbar, denn:
- Zu den besonderen Eigenschaften des Koran gehört seine hohe Informationsdichte und seine besondere Sprache. Hat man diese Sprache samt ihrer koranspezifischen Terminologie gelernt und den/die Schlüssel zu den komprimierten Informationen, besitzt man den Zugang zur Erklärung aller Dinge. Das schließt nicht aus, dass die Menschheit Zeit und Mühe dafür benötigt. Immerhin ist auch jede textuelle Betriebsanleitung und Gerätebeschreibung auf dieser Erde in einem Code (Sprache + Fachsprache) verfasst, dessen Entschlüsselungsmethoden zu erlernen mehrere Jahre in Anspruch nimmt.
- Einem Teil der erkenntnisfähigen Wesen können Botschaften des Koran verborgen sein, welche sich einem anderen Teil offenbaren, z.B. den Korangelehrten anstelle der anderen Menschen, Arabern anstelle der Nicht-Araber oder gar den unsichtbaren Daimonien anstelle von Menschenwesen und umgekehrt.
- Viele erklärende Mitteilungen tätigt der Koran nicht trivial in gewöhnlicher Sprache, sondern subtextuell oder mittels Strukturen.1
- Auch ganz abgesehen von den vorangegangenen Punkten: Durch den Koran wird alles außer Gott Existierende im Sinne der Einordnung in einen umfassenden Sinn erklärt, nämlich als Schöpfung Gottes, die Seiner Ehre zuarbeitet.
- Die Erklärung aller für uns relevanten Dinge ist erkennbarerweise mit einer „Erklärung aller Dinge“ gleichwertig.
1 Siehe den Surenabschnitt 3:8-16 in welcher es u.a. um eine zunächst nicht näher spezifizierte
durch Muslime gewonnene Schlacht geht und das Reimschema hinsichtlich der Endkonsonanten
völlig ohne Unterbrechung badr badr badr ergibt, wie als Zusatzinformation,
dass es sich um die berühmte Schlacht von Badr handelt. - Siehe auch den Lichtwort-Artikel:
Kompositionelle Phänomene im Koran
Der Koran und die klare arabische Sprache
Laut Sure 16:103 ist der Koran in „klarer arabischer Sprache“ verfasst, während jedoch laut Sure 3:7 unklare Verse in ihm existieren.
Hiermit ist kein Widerspruch feststellbar, denn:
- Weder im Original des genannten Vers noch an irgendeiner anderen Stelle des Koran steht, jeder Vers, Satz und Halbsatz des Koran sei für jeden Leser klar und eindeutig.
- Die Kernbotschaft ist leicht zu verstehen (Einzigkeit Gottes und Kommen des Letzten Tages mit Lohn und Strafe im Jenseits).
- Mehrdeutige Aussagen des Koran lassen sich im Lichte der eindeutigen Aussagen
des Koran verstehen oder zumindest fatal falsches Verständnis dieser Verse vermeiden,
so dass der Koran in seiner Gesamtheit klar genug ist.
Z.B. lässt sich im Original Sure 2:21 folgendermaßen falsch verstehen:
„Betet euren Herrn, der euch erschuf, und diejenigen, die vor euch waren, an“.
Die Grammatik des Satzes an sich ließe diese Übersetzung durchaus zu.
Doch die zahlreichen Verse im Koran, die eindeutig gegen die Beigesellung sprechen,
beweisen, dass die andere Übersetzungsmöglichkeit die richtige ist:
Betet euren Herrn an, der euch und diejenigen, die vor euch waren, erschuf
. - Was der Fragesteller bei Sure 16:103 mit „Sprache“ übersetzt hat, ist das arabische lisân, bedeutet wörtlich „Zunge“ und meint Sprache nicht im Sinne des englischen speech, sondern des englischen language (von lat. lingua, „Zunge“). Nachvollziehbarerweise ist die Klarheit oder Unklarheit einer language - und allenfalls diese Klarheit ist die in dem Vers gemeinte - unabhängig von dem Text, der in ihr verfasst wurde. Zudem ist die language des Koran - den widerlegten Phantastereien eines Christoph Luxenberg und anderen wissenschaftlichen Außenseitern zum Trotz - in der Tat ganz klar arabisch.
- Was hier mit „klar“ übersetzt wurde, ist das arabische mubîn und bedeutet „deutlich“, und zwar nicht unbedingt im Sinne von „klar zu verstehen“, sondern etwa im Sinne von „deutlich sichtbar“, „unübersehbar“ und „unverkennbar“.1 In der Tat ist das Arabische am Koran unverkennbar und nicht zu übersehen.
1 Vgl. Sure 7:107, 67:26, 81:23 u.ä.
In einer zweiten Bedeutung kann es „siegreich hervorgehen“
bedeuten. Vgl. Ibn 'Âshûr zu Sure 43:52.
Der Koran - voll detailliert?
Bezeichnet sich der Koran nicht an den einen Stellen als „voll detailliert“ oder „vollständig erklärt“, obwohl vieles aus ihm nur mit Hilfe sekundärer Quellen zu verstehen ist?
Hiermit ist kein Fehler feststellbar, denn:
- Der Ausdruck „voll detailliert“ oder „vollständig erklärt“ mit den Adverbien „voll“ und „vollständig“ existiert im Koran so nicht, sondern höchstens in einigen Übersetzungen.
- Der Koran beinhaltet insofern detaillierende Darlegungen, als dass später offenbarte Teile früher offenbarte Teile ausführlicher darlegen. Dies lässt sich leicht feststellen, indem man früher offenbarte Suren mit später offenbarten vergleicht.
- Die Kernbotschaft des Koran ist vollständig in ihm dargelegt und man benötigt für sie keine äußeren Quellen.