Ist der Satan eine Ursache oder nicht?

Einerseits scheint der Satan für die Sünden des Menschen und seine Bestrafung keinerlei Ursache zu sein, da er bezüglich des Menschen nur zu Einflüsterungen in der Lage ist (14:22, 114:4), andererseits hat er Adam und seine Frau aus dem Paradies vertrieben (2:32).

Hiermit ist kein Widerspruch feststellbar, denn:

  • Das einzige, was der Koran verneint, ist, dass der Satan eine zwingende Ursache ist. Wenn der Mensch zulässt, dass die Einflüsterung des Satans verwirklicht wird, lässt sich der Satan rein sprachlich durchaus als Verursacher behandeln, um die Rolle seiner Einflüsterung als Anlass der Begehung der Sünde hervorzuheben.
  • Auch wenn der Satan physikalisch kein Verursacher der Entstehung der Sünde ist, so hat er sie dennoch gewünscht und auf sie hingearbeitet. Und es gilt der prophetische Ausspruch: „Es sind die Absichten, welche die Werke ausmachen.“
  • Selbst falls der Satan im speziellen Falle der Vertreibung Adams von Gott zu einer zwingenden Ursache gemacht worden sein sollte, lässt sich dies problemlos als Ausnahme von allen sonstigen Fällen ansehen. Dass die Möglichkeit einer solchen Ausnahme vom Koran ausgeschlossen wird, müsste zuerst nachgewiesen werden.


Widerspruchsfreiheit zu naturwissenschaftlichen Fakten: Übereinstimmung mit anderen externen Fakten: Theologie und Dogmatik: Ethik: Geschlechtergerechtigkeit:
Innere Widerspruchsfreiheit: Sonstiges: